Pasadena - Innerhalb der für die "Phoenix"-Mission zuständigen NASA-Wissenschafter ist nun eine Diskussion um einige Fotos entbrannt, die ein Bein der Mars-Sonde zeigen ... mit etwas darauf, das Wassertropfen sein könnten. Diese These vertreten jedenfalls 22 Mitglieder der Mission und wollen ihr provokatives Positionspapier auf einer Fachkonferenz präsentieren. Andere Wissenschaftler, wie Missionsleiter Michael Hecht, halten diese Annahme aber für "höchst unwahrscheinlich". Die Bilder seien zu verschwommen, um diese Erklärung zu unterstützen, sagte er.

Die Vertreter der Flüssigwasser-These vertreten die Ansicht, dass Perchlorat, das die Sonde ebenfalls in der Nähe des Landeplatzes nachgewiesen hat, als eine Art Frostschutz gewirkt und den Gefrierpunkt des Wassers gesenkt haben könnte. Diese Salzlösung sei dann bei der Landung aufgespritzt, heißt es. Die Wissenschafter wollen ihre These in wenigen Tagen bei einer Fachkonferenz in Houston präsentieren - spätestens dann wird es auch Fotos geben.

Unbestreitbare Leistungen

"Phoenix" war im vergangenen Mai unweit des Mars-Nordpols gelandet und hatte Bodenproben gesammelt, wissenschaftliche Experimente durchgeführt und teils sensationelle Daten geliefert. Ihre Auswertung dürfte noch Jahre dauern. Als Durchbruch galt der direkte Nachweis von Eis auf dem Mars, das bisher aufgrund von Satellitendaten dort nur vermutet werden konnte. Der Boden des Mars ist den Analysen von "Phoenix" zufolge leicht alkalisch. Auch konnte die Sonde Schneefall beobachten. Im November stellte die Sonde ihre Arbeit ein. (APA/AP/red)