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Für Jugendliche aufgrund der Langzeitwirkung von Verbrennungen besonders schädlich

Foto: APA/dpa/Werner Baum

Berlin/Hamburg/Wien - Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren wird der Besuch von Solarien in Deutschland künftig untersagt. Sie sollen so vor massiven Hautkrebs-Gefahren geschützt werden. Das sieht ein Gesetzentwurf des deutschen Umweltministers Sigmar Gabriel vor. Das Vorhaben sei wegen des starken Anstiegs der Neuerkrankungen an Hautkrebs "besonders eilbedürftig", heißt es im Entwurf. Zugleich sollen Lücken beim Schutz vor elektromagnetischen Strahlen wie durch Mobilfunk geschlossen werden.

Schädigung durch Verbrennungen

Bereits 2007 hat eine Umfrage der Hamburger Gesundheitsbehörde unter Hautarztpraxen ergeben, dass ein geschätzter Mittelwert von 274 Fällen innerhalb eines Jahres von Nebenwirkungen wie Verbrennungen nach einem Solarienbesuch betroffen war. Davon waren rund ein Drittel Jugendliche.

Verbot für Jugendliche

Demnach habe mehr als 85 Prozent der befragten Dermatologen Menschen mit Verbrennungen nach dem Besuch eines Sonnenstudios behandelt. Knapp 90 Prozent stufen das Problem allgemein als groß oder mittel ein. Sogar 92 Prozent halten die Bevölkerung nicht für ausreichend aufgeklärt. Die Mehrheit der Hautärzte sprach sich damals für ein Nutzungsverbot von Solarien für Jugendliche aus.

Auch für Österreich wünschenwert

Hubert Pehamberger, Präsident der Österreichische Gesellschaft für Dermatologie und Venerologie warnte damals: "Solariumbräune hat einen nur kurzzeitigen kosmetischen Effekt." Er warnt vor einem erhöhten Krebsrisiko und vorzeitiger Hautalterung bei Langzeitanwendung. Zweitgradige Verbrennungen mit Rötungen und Blasen seien durchaus möglich. Er findet den Vorstoß in Deutschland begrüßenswert. In Österreich müsste dafür aber erst die gesetzliche Grundlage geschaffen werden. (red/APA/dpa)