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Washington - In der Taschenuhr des ehemaligen US-Präsidenten Abraham Lincoln ist ein Kommentar zum amerikanischen Bürgerkrieg eingraviert. Historiker des Smithsonian hätten die Botschaft entdeckt, die ein Uhrmacher wahrscheinlich ohne Lincolns Wissen kurz nach seiner Amtseinführung in das Uhrenlaufwerk graviert habe, teilte das Museum für amerikanische Geschichte am Dienstag in Washington mit. Bei der Botschaft gehe es um den Angriff der Südstaaten auf Fort Sumter, der den amerikanischen Bürgerkrieg (1861-1865) auslöste.

Sie lautet: "Jonathan Dillon, April 13, 1861. Fort Sumter was attacked by the rebels on the above date. Thank God we have a government." ("Fort Sumter wurde am obigen Datum von den Aufständischen angegriffen. Gott sei Dank haben wir eine Regierung."); Jonathan Dillon war der Name des Uhrmachers in Washington, der Lincolns Uhr 1861 reparierte. Zwei weitere Gravuren befinden sich ebenfalls darin, eine besagt "LE Grofs Sept 1864 Wash DC" und stammt vermutlich von einem anderen Uhrmacher, die zweite lautet "Jeff Davis". Jefferson Davis war der Präsident der Konföderierten - der Hintergrund dieser Gravur ist unklar. Da Dillon nach eigenen, später gemachten, Angaben der einzige Anhänger der Union in seiner Uhrmacherwerkstätte war, könnte es sich um ein Gegenstatement eines Kollegen gehandelt haben; dies ist jedoch nach Angaben der Historiker lediglich eine unbelegte Spekulation.

Historiker vermuteten seit langem, dass Lincolns Uhr eine geheime Botschaft trägt. Dillon hatte bereits 1906 in einem Interview mit der Zeitung "New York Times" darüber berichtet. Laut Museumsdirektor Brent Glass hat "Lincoln nie gewusst, dass er diese Nachricht in der Tasche trug." Sie sei ein "persönliches Detail der Geschichte über einen kleinen, gewöhnlichen Uhrmacher, der die Eingebung hatte, ein Ereignis für die Nachwelt zu bewahren." (APA/red)