Wien - Pro Jahr werden durchschnittlich 3.400 Fälle von Sachbeschädigung durch Graffiti angezeigt. Darauf wies das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV) am Mittwoch in einer Aussendung hin. Allerdings: Im Laufe der Jahre ist ein starker Anstieg zu verzeichnen. Waren es 2005 noch 2.625 Anzeigen, stieg diese Zahl bis 2007 auf 4.248. Mehr als zwei Dritteln der Sprayer sind unter 18, so das KfV. Mit "Free Walls" soll illegalen Sprayern entgegengewirkt und den Teenagern eine Kunstplattform geboten werden.

"Beim sogenannten Tagging werden beispielsweise persönliche Signaturen oder Botschaften gesprüht, die für andere Sprayer eindeutig zuordenbar sind", sagte Birgit Zetinigg, Leiterin des Bereichs Eigentum & Feuer im KfV. Häufig angebracht werden die "Kunstwerke" auf Brücken, Unterführungen, Hausfronten oder öffentlichen Verkehrsmitteln.

Laut Zettnig hilft rasche Entfernung, weiteren Graffiti und der Bereitschaft zu ordnungswidrigem Verhalten entgegenzuwirken. Können die Täter nicht gefasst werden, tragen Eigentümer, Gemeinden oder Betreiber öffentlicher Verkehrsmittel selbst die Kosten für die Reinigung.

Mit "Free Walls" wird Jugendlichen die Möglichkeit gegeben, ihrer Kreativität - straffrei - freien Lauf zu lassen. Um die Attraktivität dieser Plätze zu gewährleisten, handelt es sich dabei um öffentliche Flächen wie bei der Nordbrücke in Wien. Auf einer rund 90 Meter langen Mauer können Sprayer ihre Graffiti anbringen. (APA)