Rom - Der Aufsichtsrat des
italienischen Energieriesen Enel hat einer Kapitalaufstockung in Höhe von 8 Mrd.
Euro Grünes Licht gegeben, die bis Ende 2009 erfolgen soll. Das italienische
Schatzministerium will sich an der Kapitalaufstockung beteiligen, hieß es in dem
am Donnerstag veröffentlichten Entwicklungsplan der Gruppe für die Jahre bis
2013. Die Kapitalaufstockung soll den Finanzmärkten Garantien zur Eindämmung der
Nettoverschuldung von Enel geben, die nach der kompletten Übernahme des
spanischen Stromkonzerns Endesa auf 50 Mrd. Euro geklettert ist.
In der
Bilanz 2008 verbuchte der Energieriese ein Gewinnwachstum von 35,2 Prozent auf
5,29 Mrd. Euro. Das Wachstum ist vor allem auf die Übernahme von Endesa
zurückzuführen. Der Umsatz kletterte um 40 Prozent auf 61,18 Mrd. Euro. Das
operative Ergebnis wuchs um 40,7 Prozent auf 9,54 Mrd. Euro. Enel bestätigte die
Ausschüttung einer Dividende von 0,49 Euro pro Aktie für das Jahr 2008. "Die
Resultate bestätigen die Solidität unserer Gruppe, die trotz des schwierigen
wirtschaftlichen und finanziellen Umfelds weiterhin wächst", kommentierte
Enel-Geschäftsführer Fulvio Conti.
Enel plant Veräußerungen in Höhe von
10 Mrd. Euro, um die Konzernverschuldung bis 2010 auf 45 Mrd. Euro und bis 2013
auf 41 Mrd. Euro zu drücken. Ziel ist das Rating der Klasse A zu bewahren,
teilte der Konzern mit. Das Unternehmen will bis April die Gasleitungs-Sparte
Enel Rete Gas bekanntgeben. Enel hat bereits verbindliche Angebote für den zur
Disposition stehenden Anteil von 70 bis 80 Prozent erhalten, teilte der Konzern
mit.
Bis Ende 2013 rechnet Enel mit einem Nettogewinn von 5 Mrd. Euro und
einen Ebitda von 18 Mrd. Euro. Das italienische Unternehmen hat das
Investitionsprogramm für die nächsten fünf Jahre reduziert. Der Beschluss wurde
wegen der Krise ergriffen. Insgesamt werden die Investitionen bis 2013 33 Mrd.
Euro betragen, was einer Reduzierung von 12 Mrd. Euro gegenüber dem letzten
Entwicklungsplan der Gesellschaft entspricht. (APA)
Acht Milliarden Euro
Enel startet mit Kapitalaufstockung
Italienisches Schatzministerium will sich beteiligen - Veräußerungen von 10 Mrd. Euro zur Eindämmung der Verschuldung geplant