Berlin - Nach dem Amoklauf von Winnenden in Deutschland hat der deutsche Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble eine Verschärfung des Waffenrechts abgelehnt. Er könne nicht erkennen, "welche wie auch immer geartete Änderung des Waffenrechts" die Tat hätte ändern können, sagte der CDU-Politiker am Donnerstag in Berlin. Die Auflagen seien schon sehr streng. Schäuble mahnte gleichzeitig, die Debatte über mögliche Konsequenzen aus der Tat besonnen zu führen.

Natürlich werde in seinem Ministerium geprüft, ob es nach dem Amoklauf zu Gesetzesänderungen kommen müsse, sagte Schäuble. Eine Frage sei, ob "wir stärker den Zugang zu Gewaltdarstellungen in allen möglichen Medien beschränken". Es müsse auch darüber nachgedacht werden, dass die Gewaltbereitschaft bei jungen Menschen offenbar zunehme.

Klar sei aber auch, dass es am Ende mit gesetzlichen Regelungen allein nicht gehen werde. Die Frage sei eher: "Was ist in unserer Gesellschaft los", sagte Schäuble. "Deswegen warne ich auch davor zu glauben, es gibt da die schnellen Antworten."

"Nach einem so schrecklichen Ereignis" gelte das Mitgefühl den Schülern, ihren Eltern, der ganzen Gemeinde und der Region, sagte Schäuble. "Was ist in diesem jungen Menschen passiert? Ich weiß es nicht. Aber das ist doch das eigentliche Drama." (APA)