New York - Der Jüdische Weltkongress (World Jewish Congress/WJC) begrüßt den Brief von Papst Benedikt XVI. zu den Vorgängen um die Lefebvrianer. Der Papst habe zu den Aussagen des lefebvrianischen Bischofs Richard Williamson "unmissverständliche Worte" gefunden und Fehler bei der Aufhebung der Exkommunikation eingeräumt, lobte WJC-Präsident Ronald S. Lauder in New York.

Auch der Großrabbiner von Haifa, Shear Yashuv Cohen, hat dem Papst bei einem Treffen im Vatikan für seine klaren Worte gegen die Leugnung des Holocaust gedankt. "Wir danken dem Vatikan, mit der klaren Stellungnahme gegen die Leugnung des Holocaust die Wiederaufnahme des Dialogs ermöglicht zu haben", erklärte Cohen als Leiter einer Delegation des israelischen Großrabbinats am Donnerstag. Das Großrabbinat hatte das Treffen mit dem Papst im Jänner wegen der Affäre um den Holocaust-Leugner Richard Williamson zunächst abgesagt.

Interreligiöser Dialog

Auch der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, begrüßte den Papstbrief. Er sprach am Mittwochabend vor Journalisten in Rom von einem "großartigen und ungewöhnlich persönlichen" Schreiben Benedikts XVI. Der Brief mache deutlich, "wie sehr der Heilige Vater persönlich davon betroffen ist". Zollitsch forderte die "Pius-Bruderschaft" auf, sich zu mäßigen. Sie solle mit Attacken gegen Bischöfe und vermeintliche Irrlehren aufhören. "Wenn ich mit jemanden ein Gespräch und Einheit will, dann darf ich ihm nicht ständig ins Gesicht schlagen", so der Erzbischof. (APA)