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In der Steiermark übernehmen die Nachhilfe zu 75 Prozent Familienangehörige, Bekannte oder Freunde.

Foto: dpa/Breloer

Graz - Der Schulerfolg fordert offenbar nicht nur viel Lernbereitschaft der Schüler, sondern auch der Geldbörse der Eltern einiges ab: Knapp ein Viertel aller steirischen Familien mit Schulkind nimmt derzeit Nachhilfe in Anspruch. Für die Nachhilfe werden durchschnittlich 480 Euro jährlich ausgegeben. Dies ergab eine Telefon-Umfrage des Nachhilfeinstitutes LernQuadrat. Die größten Probleme bereiten in der Steiermark Mathematik, mit deutlichem Abstand folgen Englisch und Deutsch.

Ursache "bei Lehrern und Lehrplänen"

"57 Prozent der Nachhilfebezieher gehen entweder in die AHS oder Hauptschule", berichtete LernQuadrat Institutsleiterin Angelika Ratswohl am Donnerstag im Rahmen eines Pressegespräches in Graz. In 17 Prozent der befragten Familien besuchen die Schüler allerdings erst die Volksschule und nehmen Nachhilfe in Anspruch. Aus Sicht der Eltern liege die Ursache für den Nachhilfebedarf weniger beim eigenen Nachwuchs als bei den Lehrern und Lehrplänen, zeigte die repräsentative Umfrage unter 350 Familien.

Familienangehörige und Bekannte geben Nachhilfe

Zwar würden die Steirer zu 75 Prozent zuerst an Familienangehörige, Bekannte oder Freunde denken, wenn es um Lernunterstützung für ihr Kind geht. Nur bei 29 Prozent der Befragten funktioniert das auch tatsächlich. 18 Prozent sind bereits Kunden eines professionellen Nachhilfeinstituts. Und die Nachhilfe darf auch Geld kosten. Durchschnittlich würden die Familien 480 Euro jährlich für Nachhilfestunden bezahlen.

"Für viele wandelt sich Nachhilfe langsam vom reinen Helfer in höchster Not zur Lernbegleitung und -betreuung auch für bessere Schüler", so Ratswohl. "Sehr gefragt" seien mittlerweile auch Lerntechnik-Seminare. "Viele Kinder wissen nicht, wie man richtig lernt", berichtet die Franchise-Nehmerin des österreichweit an 50 Standorten vertretenen Lerninstituts. "Die Wirtschaftskrise ist für uns kein Thema", betont LernQuadrat-Gründer Konrad Zimmermann. In der Steiermark ist das Institut an sechs Standorten vertreten. (APA)