Wien - Mit Spiel und Spaß gegen Demenz: "Memory Mobil" ist wieder unterwegs durch Österreich - heuer auf Gesundheits- und Seniorenmessen. Die Informationskampagne bietet Aufklärung und geistiges Training zur Prävention von Demenzerkrankungen. Als Leitfigur soll heuer erstmals "Manfred Denkdran" Menschen auf humorvolle Weise zum Mitmachen bewegen, teilten die "Memory Mobil"-Initiatoren am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Wien mit.

Rund 100.000 Demenzkranke gibt es derzeit in Österreich, pro Jahr kommen etwa 20.000 hinzu. Um Demenz richtig zu diagnostizieren, braucht ein Arzt hohe Fachkompetenz und genügend Zeit - etwas, das im Praxisalltag von Hausärzten oft fehlt, erklärte Michael Rainer, Leiter der Memory Klinik in SMZ Ost in Wien. In Memory Kliniken arbeiten multidisziplinäre Teams, die Demenzzustände möglichst frühzeitig erkennen und z. B. vom normalen Alter oder anderen Erkrankungen abgrenzen sollen - immerhin die Hälfte der Klinik-Besucher würden nicht an Alzheimer leiden. Um möglichst viele Menschen zu erreichen, toure man mit dem Memory-Bus durch Österreich.

Symptome im Denken und Verhalten

Jeder Betroffene entwickle im Demenzverlauf neuropsychiatrische Symptome auf drei Ebenen: im Denken, in Alltagsfähigkeiten und im Verhalten, berichtete Georg Psota vom Psychosozialen Dienst Wien. "Demenzkranke können jedes Bild psychiatrischer Krankheiten aufweisen", so Psota. Gerade die dritte Ebene mit teils Persönlichkeitsveränderungen belastet Betreuungspersonen enorm: Rund 80 Prozent der Patienten leben zu Hause in der Familie, über 80 Prozent der Betreuenden seien Frauen, sagte Antonia Croy, Präsidentin von Alzheimer Angehörige Austria.

Seit 2003 tourt der Memory-Bus durch Österreich, heuer erstmals in Form eines Messestandes. Gemeinsam mit speziell ausgebildeten Psychologen können Interessierte ihr Gedächtnis trainieren und einen Memory-Check durchführen lassen. (APA)