Firefox ohne Google?

Ecola.us

Die Partnerschaft zwischen dem Webbrowser-Entwickler Mozilla und dem Suchmaschinenbetreiber Google ist für beide Unternehmen bisher erfolgreich verlaufen. Google finanziert zum Großteil die Entwicklung und Mozilla bettet standardmäßig die Suchmaschine des Konzerns ein. Der Browser Firefox hatt es mit dem Duo in kürzestester Zeit auf rund 22 Prozent Marktanteil gebracht und damit dem einstigen Alleinherrscher, Microsofts Internet Explorer, reichlich Wasser abgegraben.

Vorsichtsmaßnahmen

Doch als Google vergangenes Jahr überraschend den hauseigenen Browser Chrome auf den Markt brachte, kamen bei Mozilla intern Zweifel auf. Wie lange würde sich Google wohl noch die Finanzierung zweier Programme erlauben?

Einem Artikel der BusinessWeek zufolge, sieht sich die Chefin der Mozilla Foundation Mitchell Baker bereits nach alternativen Partnern um. Zwar laufe der Vertrag mit Google offiziell noch bis 2011, danach könnte sich der Suchgigant aber dafür entscheiden, die Zusammenarbeit einzustellen. Baker glaube zwar nicht daran, dass Google den Vertrag auflöst, es sei allerdings besser mit allem zu rechnen, als überrascht zu werden.

Gute Entscheidung 

Von Seiten des Marktforschungsunternehmens Gartner wird Mozillas Schritt begrüßt. Firefox brauche Google mehr als umgekehrt und vor allem wenn Chrome beginnt seinen Marktanteil zu steigern.

Es sei ein Leichtes konkurrierende Suchmaschinenbetreiber an Land zu holen. Unternehmen wie Yahoo oder Microsoft haben bislang vergeblich versucht Googles Vormachtstellung am Online-Werbemarkt brechen. Mitbewerber würden für die Pole Position im Firefox-Browser vermutlich sogar deutlich mehr zahlen.

Kein Microsoft

Laut Baker habe man bereits von einem Unternehmen "einen Blankoscheck erhalten, um Google zu ersetzen". Wer der potenzielle Sponsor ist, bleibt geheim. Nur soviel: Microsoft ist es nicht.

Branchenexperte John Battelle merkt gegenüber BusinessWeek dazu an, dass Mozilla aufpassen müsse, mit wem man kooperiert. Sollten Microsoft oder Yahoo an Googles Stelle treten, würde man Gefahr laufen, Kunden zu verlieren. (zw)