Der ORF will künftig mehr österreichische Musik spielen. Nach jahrelangen Gesprächen mit der Musikindustrie hat der öffentlich-rechtliche Sender nun beschlossen, den Anteil an heimischer Musik in den ORF-Radios zu heben. Noch heuer sollen in den ORF-Sendern um fünf Prozent mehr österreichische Lieder zu hören sein, teilte der Sender am Freitag in einer Aussendung mit. Geht es nach dem ORF, sollen auch die Privatsender mitziehen. "Der ORF kann sich darüber hinausgehende Maßnahmen zugunsten österreichischer Musikschaffender vorstellen, wenn auch die österreichischen Privatradios diese umsetzen", heißt es in Punkt acht des vom ORF vorgelegten Maßnahmenpakets.

Neben einer Steigerung des österreichischen Musikanteils will der ORF in seinen Programmen verstärkt auf heimische Musiker und aktuelle Musikveranstaltungen hinweisen, so der Plan. "Off Air" will der Öffentlich-Rechtliche die heimischen Musikschaffenden bei Konzerten, Veranstaltungen und Wettbewerben "unterstützen". "Österreichisch" ist für den ORF Musik, die von Österreichern geschaffen oder dargeboten wird - unabhängig von der Sprache und egal ob es sich um Coverversionen handelt. Eine deutsche Sprachraumquote hält der Sender nicht für sinnvoll, "da diese nicht zur Förderung österreichischer Identität geeignet erscheint".

Auch die Musikschaffenden selbst sollen in die Initiative miteinbezogen werden und zwar in Form eines paritätisch Dialoggremiums, das in regelmäßigen Zeitabständen die Entwicklung des heimischen Musikmarktes monitort. Die erste Gesprächsrunde zwischen Vertretern des Senders und der Musikbranche soll im September stattfinden. Dort sollen die Branchenvertreter die ersten Umsetzungsschritte bewerten und weitere Vorschläge für eine schrittweise Erhöhung des Anteils österreichischer Musik bringen. (APA)