Athen - In Athen hat es am Freitag erneut gewaltsame Ausschreitungen gegeben. Eine Gruppe von rund 50 vermummten Jugendlichen zog am Mittag durch das Einkaufsviertel Kolonaki im Zentrum der griechischen Hauptstadt und zertrümmerte mit Eisenstangen und Vorschlaghämmern die Fenster von Geschäften, Banken und Autos, wie eine AFP-Reporterin berichtete. Die Aktion sei nach wenigen Minuten beendet gewesen, sagte eine Verkäuferin aus einem der betroffenen Geschäfte.
Flugblätter
Die Gruppe zerschlug die Scheiben von mindestens vier Banken, rund 50 Geschäften und Cafés sowie zehn parkenden Autos. Die jugendlichen Randalierer verließen die Einkaufsstraßen, bevor die Polizei eintraf. Laut Polizei flüchteten sie sich in ein Gebäude der juristischen Fakultät, zu dem Sicherheitskräfte keinen Zutritt haben.
Die Randalierer hinterließen Flugblätter, auf denen sie die Freilassung eines Jugendlichen aus der anarchistischen Szene forderten, der 2007 wegen eines Banküberfalls in Athen verhaftet wurde und seitdem im Gefängnis sitzt. Nach dem Tod eines 15-Jährigen durch eine Polizeikugel im Dezember vergangenen Jahres hatte es in Griechenland tagelang gewaltsame Proteste gegeben. Darüberhinaus verüben Gruppen aus dem linksextremen Spektrum immer wieder mit leichten Sprengsätzen Anschläge auf Bankfilialen. (APA/AFP)