Im Bereich Kinderpornografie sind den Behörden in den vergangenen zwei Jahren in mehreren Operationen internationale Erfolge im Kampf gegen Kinderpornografie gelungen. Im Folgenden eine Auflistung der größten Aktionen mit österreichischer Beteiligung von Mitte 2007 bis Ende 2008. Die Ermittlungen erstreckten sich jeweils über mehrere Monate:

Operation "Sion": In Bayern werden zwei Internetdateien entdeckt, die schweren sexuellen Missbrauch an einer etwa zehnjährigen Asiatin und einem etwa zwölfjährigen blonden Mädchen zeigen. 125 österreichischen User-Adressen sind betroffen, 80 Verdächtige werden von der heimischen Polizei ausgeforscht. Darunter befindet sich ein 44-jähriger Wiener auf dessen PC bei der Hausdurchsuchung ein obszöner Bildschirmschoner entdeckt wird. Die Aufnahme zeigt den Mann während des Missbrauchs seiner zehnjährigen Stieftochter.

Operation "Koala": Australische Beamte entdecken auf einem Video den Missbrauch eines elf- und eines zwölfjährigen Mädchens aus Belgien. Der Täter ist der Vater der beiden Kinder. Das Video wird genauso wie Aufnahmen von 21 ukrainischen Mädchen von einem 42-jährigen Italiener im Internet verkauft. Der Mann wird unmittelbar vor seiner Flucht in seiner Wohnung in Ferrara verhaftet. Sichergestellt werden dabei 70.000 Euro, die er mit den Videos verdient hat. Anhand von 50.000 internationalen Bestell-E-Mails können 13 Nutzer in Österreich ausgeforscht werden.

Operation "Fjord": Europol ermittelt anhand von Informationen der belgischen Polizei gegen Kunden einer Kinderpornoseite, darunter befinden sich 14 verdächtige Österreicher

Operation "Murphy": Mit Hilfe des FBI werden gegen den Betreiber einer Kinderporno-Seite Erhebungen geführt. Vier Personen aus Österreich haben sich bei dem Beschuldigten DVDs bestellt.

Operation "Santiago": Kinderpornografie in einem Peer-To-Peer-Netzwerk, bei dem Daten von Usern gemeinsam genutzt werden können, beschäftigt die Ermittler. In Zusammenarbeit mit Spanien können vier verdächtige Österreicher identifiziert werden. (APA)