Moskau/Wien - Am Wochenende startet in Russland die Fußball-Meisterschaft in die neue Saison und viele glauben, dass es Rubin Kasan schwer haben wird, den im November gewonnen Titel erfolgreich zu verteidigen. Zu den Skeptikern zählt auch Alfred Tatar, der Co-Trainer von Lok Moskau. "Den Titel werden sich ZSKA Moskau, Zenit St. Petersburg und wir ausmachen", sagte der Assistent von Cheftrainer Raschid Rachimow am Freitag.

Zuletzt waren die Schützlinge des Duos mit rot-weiß-roter Fußball-Vergangenheit jeweils auf dem siebenten Tabellenplatz gelandet. "Mein Chef hat die Mannschaft komplett umgebaut, viel frisches Blut geholt. Über zehn Spieler mussten gehen, sieben Neue wurden verpflichtet. Geht es nach der Vorbereitung und den Testspielen, war die starke Fluktuation die richtige Entscheidung. Endgültig werden das aber die Liga-Resultate zeigen", meinte Tatar, der gemeinsam mit Rachimow schon für Admira (2002 bis 2004) tätig war und mit ihm 2006 Amkar Perm vor dem Abstieg gerettet hat.

Verkorkste Saison

"Ich will nicht mehr an die verkorkste Saison denken, wir stehen vor einem neuen Beginn und erwarten alle einen großen Sprung nach vorne. Wir wollen Meister und Cupsieger werden", tönte der Kapitän der Lokomotive, Dinijar Biljaletdinow. Für die Hauptstädter arbeiten seit 2008 nicht nur Rachimow und Tatar, sondern auch weiterhin Gerhard Hitzel, der die Nachwuchsakademie leitet.

Als großes Fragezeichen wird Spartak Moskau, der Arbeitgeber von Martin Stranzl, gehandelt. Der Verein möchte mit dem dänischen Trainer Michael Laudrup den ersten Titel seit acht Jahren einfahren. "Wir haben alles, um es zu schaffen. Jeder in der Mannschaft ist davon überzeugt", so Nikita Baschenow, der erfolgreichste Spartak-Torschütze der vorigen Saison.

Verjüngter Kader

Stranzl hofft vorerst einmal, dass er im verjüngten Kader öfter spielen darf, auch wenn er am Sonntag zum Auftakt daheim gegen St. Petersburg nur Ersatz sein dürfte. "Spartak ist noch immer der populärste Club im Land, die meisten Fans und ist immer für eine Überraschung gut. Stranzl und Co. können vorne mitspielen", meinte Tatar.

Dass es Rubin Kasan schwer haben wird, zeigte schon die Ouvertüre zur neuen Saison. Der Verein aus der Republik Tatarstan, der im Gegensatz zu dem Favoritentrio auf dem Transfermarkt nicht sehr aktiv war, hat das Spiel um den Supercup gegen Vizemeister ZSKA 1:2 verloren. "Unser Minimalziel ist es, in den UEFA-Cup zu kommen, das Maximalziel lautet: Unter die ersten Drei kommen", erklärte Rubin-Präsident Alexander Gusew. (APA)