Lokalbesitzer kämpfen einen verzweifelten Kampf - hinter den Kulissen ihrer Gaststätte. Selbst wenn sie regelmäßig ihre Toiletten putzen und wischen lassen, was ist nur wenig später bei den Männern das Ergebnis? Wieder ein Lackerl. Daneben.

Eine gängige Gegenmaßnahme: Die Pickerln mit Piktogrammen, wonach man(n) das Pinkeln im Stehen tunlichst unterlassen und sich hinsetzen solle. Die direkte Aufforderung provoziert naturgemäß Widerstand. Ein Mann muss tun, was ein Mann tun muss, wenn er muss. Nämlich stehen.

Weit erfolgversprechender ist hingegen die Initiative eines Lokals in Margareten, wo auf der Herrentoilette ein anderes Schild angebracht wurde: „Aus hygienischen Gründen wird diese Toilette videoüberwacht". Natürlich nur ein Scherz, wie der Lokalbesitzer grinsend versichert. Aber man weiß ja nie - vielleicht doch besser hinsetzen. Gefährlich wird's allerdings, wenn manche trotzdem stehen bleiben, oben an der Decke die Kamera suchen - und sich nicht mehr unten aufs Zielen konzentrieren können.

Ein Innenstadt-Beisel wiederum versucht's über den Spieltrieb. Die haben in ihr Pissoir herzig kleine Fußballtore gegeben, an denen eine Duftkugel als Bällchen hängt. Keine Frage, dass jeder versucht, im Zuge der Erleichterung möglichst viele Tore zu schießen. (Roman David-Freihsl/DER STANDARD, Printausgabe, 14./15. März 2009)