Harare - Im afrikanischen Krisenstaat Simbabwe hat Präsident Robert Mugabe am Samstag zu einem Ende der Gewalt aufgerufen. Sein langjähriger Kampf gegen die Bewegung für Demokratischen Wandel (MDC) seines früheren Widersachers und heutigen Koalitionspartners Morgan Tsvangirai sei beendet, sagte er beim Begräbnis des Armee-Kommandanten Vitalis Zvinavashe: "Warum sollten wir weiter kämpfen - das Kämpfen muss aufhören!"

In einer unverhüllten Warnung betonte er: "Ich höre, dass es in einigen Teilen (des Landes) noch Gewalt gibt und einige Häuser niedergebrannt wurden. Diejenigen, die meinen, dass der Kampf weiter gehen müsse, erklären sich selbst zum Staatsfeind!"

Ende der Sanktionen gefordert

Der seit knapp 30 Jahren regierende Mugabe rief zugleich zur Aufhebung der gegen ihn und seine engsten Mitarbeiter verhängten Sanktionen des Westens auf. Sie würden den Wiederaufbau des Landes beeinträchtigen. Mugabe hielt auf der Beerdigung - an der auch MDC-Chef und Ministerpräsident Morgan Tsvangirai teilnahm - den früheren britischen Kolonialherren vor, trotz der Koalitionsregierung weiter Stimmung gegen Simbabwe zu machen. Der einstige Modellstaat war unter Mugabes Regierung in die tiefste Krise seiner Geschichte mit Massenarmut, Hyperinflation und chronischen Versorgungsengpässen gerutscht.

Die neue Koalitionsregierung hatte zunächst einen schweren Rückschlag erlitten, als der MDC-Chef bei einem schweren Unfall seine Frau verloren hatte und selbst verletzt wurde. Tsvangirai hatte aufkommende Spekulationen über einen Anschlag jedoch zurückgewiesen und erklärt, es habe sich um einen tragischen Unfall gehandelt.

Vize-Bürgermeister festgenommen

Wie indessen bekannt wurde, hat die Polizei am Samstag den Vize-Bürgermeister der Stadt Mutare im Osten des Landes festgenommen. Admirea Mukorera von der Bewegung für einen Demokratischen Wandel (MDC) von Ministerpräsident Morgan Tsvangirai befand sich in Mutare im Polizeigewahrsam, teilten sein Anwalt und ein Sprecher der früheren Oppositionspartei MDC mit. Dem stellvertretenden Bürgermeister wurde demnach zur Last gelegt, dass sein Fahrzeug zu Wochenbeginn während politischer Unruhen in der weiter südlich gelegenen Stadt Buhera benutzt worden sei. (APA/dpa)