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Herr Schlierenzauer, angefressen im Auslauf.

Foto: APA/EPA/Bendiksby

Vikersund - Österreichs Weltmeister-Team hat den Skiflug-Mannschaftsbewerb am Samstag in Vikersund in souveräner Manier gewonnen. Martin Koch, Wolfgang Loitzl, Thomas Morgenstern und Gregor Schlierenzauer erzielten insgesamt 1.543,5 Punkte und verwiesen damit Finnland mit 44,5 Zählern Vorsprung auf Rang zwei. Dritter wurde Gastgeber Norwegen vor Slowenien und Deutschland. Für Österreich war es im insgesamt siebenten Bewerb dieser Art der erste Sieg.

Gregor Schlierenzauer stürzte in beiden Durchgängen im Auslauf, im zweiten Sprung bei der Schanzenrekordweite von 224 m (die Bestmarke zählt frelich nicht). Der 19-Jährige, der am Sonntag im Einzelbewerb vorzeitig seinen ersten Gesamt-Weltcup-Titel sichern könnte, konnte  im zweiten Durchgang seinen Flug auf 224 Metern nicht stehen - und gestikulierte danach erzürnt in Richtung Jury.

"Er hat sich schon nach dem ersten Sturz geärgert, weil der nicht hätte sein müssen. Gregor hat die Charakteristik des Radius noch nicht so genau gekannt. Nach dem zweiten Durchgang verstehe ich seine Reaktion. gerade beim Skifliegen steht man unter höchster Anspannung", äußerte ÖSV-Cheftrainer Alex Pointner Verständnis für seine Nummer 1. Schlierenzauer war in dieser Saison bereits mehrmals bei extremen Bedingungen sehr weit gesprungen und hatte daher auch den zu langen Anlauf kritisiert.

Zwar hätte schon ein Sicherheitssprung gereicht, um den Sieg der Österreicher zu fixieren, doch "Spitzensportler wollen sich keine Blöße geben und möchten auch unter gleichen Bedingungen wie alle anderen starten. Die sind wie Rennpferde und gedrillt, absolute Topleistungen zu bringen", erklärte Pointner.

Eigentlich gab es für das ÖSV-Team aber nur Grund zur Freude: Mit den 400 am Samstag errungenen Punkten halten die Adler im bereits gewonnenen Nationencup nun schon bei 6.646 Punkten. Der bisherige Punkterekord - gehalten von Österreich im Vorjahr (6.734) - sollte schon am Sonntag fallen.