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Klaus Zumwinkel, Ex-Post-Chef und Steuerhinterzieher

Foto: AP/Meissner

Frankfurt - Der frühere Deutsche-Post-Chef Klaus Zumwinkel hat die umstrittene Auszahlung seiner 20-Millionen-Euro-Pension verteidigt. "Ich bin doch nicht der Einzige, der sich seine Rente frühzeitig ausbezahlen lässt", sagte der jüngst wegen Steuerhinterziehung verurteilte Zumwinkel der Bild am Sonntag. "In meinem Arbeitsvertrag war die Wahlmöglichkeit vorgesehen, und ich habe die Möglichkeit der Kapitalbasis wahrgenommen. Das ist bei der Post ein ganz normaler Vorgang."

Eine Post-Sprecherin bestätigte am Sonntag lediglich, dass der Konzern Zumwinkel dessen Rentenansprüche ausbezahlt habe. Für eine detailliertere Stellungnahme war das Unternehmen nicht bereit. Zumwinkel war im Jänner in einem spektakulären Prozess zu einer Bewährungsstrafe von zwei Jahren sowie einer Geldstrafe von einer Million Euro verurteilt worden. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der frühere Spitzenmanager zwischen 2002 und 2006 über eine Stiftung im Steuerparadies Liechtenstein knapp eine Million Euro Steuern hinterzogen hatte. Deutsche Politiker reagierten empört auf die Millionenpension. "Das ist ein absoluter Skandal", sagte Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU). SPD-Generalsekretär Hubertus Heil meinte: "Dieses Verhalten ist eine Unverschämtheit gegenüber allen in unserem Land, die hart arbeiten."  (red)