Warschau - Die frühere Emaillewarenfabrik in Krakau, in der Oskar Schindler Juden beschäftigte und vor dem Tod rettete, ist jetzt ein Museum. Im renovierten Verwaltungsgebäude wurde am Sonntag die erste Ausstellung über die Geschichte des Betriebes eröffnet, wie die Polnische Presse-Agentur PAP berichtet. Gezeigt werde zudem die Entstehungsgeschichte des mehrfach preisgekrönten Films "Schindlers Liste" von Steven Spielberg. Der Film machte Schindler weltberühmt. Im September soll dann in die Fabrikräume eine ständige Ausstellung über Krakau während der NS-Besatzung, vor allem über die Verfolgung und Ermordung der Juden, einziehen. Das Fabrikgebäude ist eine Abteilung des Krakauer Geschichtsmuseums.

Nach dem deutschen Überfall auf Polen und der Besetzung des Landes durch die Nationalsozialisten 1939 hatte der deutsche Fabrikantensohn Schindler (1908-1974) die jüdische Fabrik in Krakau erworben und ein Millionenvermögen verdient. 1944 gelang es ihm, seine rund 1.100 jüdischen Zwangsarbeiter von Krakau nach Brünnlitz im heutigen Tschechien zu verlegen. Dort überlebten sie den Krieg. Schindler gehörte zu den ersten drei Deutschen, die 1963 den Ehrentitel "Gerechter unter den Völkern" verliehen bekamen. (APA/dpa)