Stockholm - Eine lecke Turbinenleitung war der offensichtliche Grund für den Austritt einer geringen Menge radioaktiven Wassers aus dem ersten Block des schwedischen Atomkraftwerks Oskarshamn. Der Vorfall ereignete sich bereits am 6. März, wurde aber erst am Montag durch einen Bericht in der regionalen Tageszeitung Oskarshamn-Tidningen bekannt. Am Sonntag starb im Block 3 des selben Atomkraftwerks ein 61-jähriger bei routinemäßigen Wartungsarbeiten.

Wie der Sprecher der Schwedischen Strahlensicherheitsbehörde, Anders Bredfell, der APA bestätigte, hatte die Kraftwerksleitung den Vorfall noch am 6. März gemeldet. Die Menge der an die Umwelt gelangten Radioaktivität sei an sich sehr gering und für sich genommen "nichts Ernstes". Die Behörde prüfe derzeit aber den genauen Hergang, wie es zu dem von den Kraftwerksbetreibern als "ungeplanten Austritt" von Radioaktivität gekommen ist.

Seit Wochen Probleme

Laut "Oskarshamn-Tidningen" hatte es seit Wochen Probleme mit der Dampfleitung zu einer Hochdruckturbine des Reaktors gegeben. Dass sich außerhalb des Kraftwerksgebäudes eine Pfütze mit radioaktivem Wasser bilden konnte, sei durch das plötzliche Versagen der Ventilation verursacht worden. Normalerweise wäre der innerhalb des Kraftwerks gebildete radioaktive Dampf über den Schornstein abgeblasen worden, hieß es in dem Bericht. (APA)