Wien - Die börsenotierte Ottakringer Brauerei AG "prostet die Krise weg", wie es Vorstandschef Sigi Menz am Montag ausdrückte. Im Jahr 2008 habe das Unternehmen bei mehr Umsatz und mehr Betriebsgewinn das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit stabil gehalten. Menz sieht seinen Wiener Braukonzern im düsteren Wirtschaftsumfeld als "Fels".

"Ottakringer ist stark und kerngesund", unterstrich Menz in einer Medienmitteilung. "Die strategische Ausrichtung passt". Er sei deshalb zu hundert Prozent sicher, dass das Unternehmen die aktuell nicht einfache Zeit bravourös meistern werde. Kurzarbeit oder Kündigungen seien keinerlei Themen in seinem Haus, vielmehr habe man im vergangenen Jahr sogar Mitarbeiter aufgenommen. Zum Ultimo beschäftigte die Ottakringer Gruppe 326 (321) Leute.

Stabiler Bierverkauf

Den Bierverkauf habe die Ottakringer 2008 mit 592.493 (592.049) hl stabil gehalten. Im Inland gab es einen Zuwachs von 568.294 auf 572.131 hl. Auch für 2009, das in vielen Branchen als "das" Krisenjahr gelte, rechne man mit einer Ergebnissteigerung, so der Vorstand. Im Handel sei in den vergangenen Wochen nach einem durchschnittlichen Start ins Jahr deutlich mehr nachgefragt worden. Als Marke gewinne man an Zugkraft. "Es gibt starke Nachbestellungen", so ein Sprecher heute. Die Gastronomiekunden spürten hingegen die Rauchverbote.

Der Umsatz ist 2008 um knapp vier Millionen auf 77,2 Mio. Euro angewachsen. Das Betriebsergebnis stieg nach vorläufigen Angaben von 3,3 auf 3,7 Mio. Euro (Einzelabschluss), das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) lag mit 4,50 (4,58) Mio. Euro leicht unter Vorjahr.

Weniger Investitionen

Mit 5,90 (Vorjahr: 8,11) Mio. Euro geringer ausgefallen sind 2008 die Investitionen. Die Brauer kämpften 2008 gegen eine Kostenlawine an. Auch Ottakringer hat deshalb im Herbst die Bierpreise um im Schnitt 5 Prozent erhöht. Für heuer schloss ein Sprecher heute eine weitere Bierpreiserhöhung aus.

Passend zur aktuellen Lage sowie dem Selbstverständnis der Brauerei präsentieren Menz und seine Vorstandskollegin Christiane Wenckheim wieder ein frisches Werbesujet für das Ottakringer "16er-Blech": Den Wortlaut "Mei Bia hot ka Krise" will der Konzernchef als Statement für die gesamte Brauerei verstanden wissen. Krisen habe es schon immer gegeben, Fürchten und den-Kopf-in-den-Sand-stecken bringe nichts, weiß Menz.

Im Februar hat die Ottakringer Brauerei ihre Kapitalanteilscheine (Partizipationsscheine) eingezogen. Den Inhabern wurde eine Barabfindung bzw. ein Tausch in Vorzugsaktien angeboten. (APA)