Hamburg - Inmitten der weltweiten Absatzkrise eröffnet Volkswagen Ende März sein neues Automobilwerk in Indien. In der Fabrik in der westindischen Stadt Pune soll ab Mai zunächst in kleiner Stückzahl der Kompaktwagen Fabia der Tochter Skoda vom Band rollen, wie ein Sprecher von Volkswagen Indien am Montag sagte. Ab März 2010 solle mit der Produktion des Kleinwagens VW-Polo begonnen werden. In drei bis vier Jahren will VW jährlich 110.000 Fahrzeuge in dem Werk bauen. Die neue Fertigungsstätte lässt sich Europas größter Autobauer 580 Mio. Euro kosten.

VW ist zwar bereits seit geraumer Zeit mit einer eigenen Fabrik in Indien vertreten. Dort werden aber lediglich aus importierten Teilen Autos montiert, darunter mehrere Modelle von Skoda, der Mittelklassewagen Passat und der Jetta von VW sowie die Modelle A6 und A4 von Audi. Im Herbst soll aus mexikanischer Produktion der New Beatle nach Indien exportiert werden.

Mit Aufnahme der kompletten Produktion folgt VW dem Beispiel anderer Autobauer, die auf hohe Wachstumsraten in Indien setzen. Der indische Automarkt war vor Ausbruch der Krise stark gewachsen, leidet derzeit aber - wie andere Schwellenländer auch - besonders unter der weltweiten Wirtschaftsflaute.

Europas größter Autobauer richtet sich 2009 zwar auf eines der schwierigsten Jahre seiner Unternehmensgeschichte ein. Dank der breiten Modellpalette erweist sich VW bisher aber als krisenresistent und hält an seinen Langfristzielen fest. Bis 2018 wollen die Wolfsburger zu Weltmarktführer Toyota aufschließen. (APA/Reuters)