Innsbruck - "Es waren die schwierigsten Löscharbeiten, die ich jemals erlebt habe", meinte der Einsatzleiter und Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Finkenberg, Christian Sporer, gegenüber dem STANDARD.
Sonntag gegen 15.30 Uhr war der Alarm in der Zentrale in Finkenberg eingegangen: Das 1800 Meter hoch gelegene Panoramarestaurant "Checkpoint" am Penken stehe in Flammen. 120 Feuerwehrmänner aus dem ganzen Zillertal wurden zusammengetrommelt. Nur 25 Minuten später war der Trupp bereits auf dem Berg. Mann und Gerät wurden zuerst mit den Autos zur Finkenbergeralm-Bahn und zu den Mayrhofer Bergbahnen gebracht. Auf der Bergstation der Finkenbergeralm-Bahn warteten bereits Pistengeräte und brachten die Feuerwehrmänner, deren Atemschutzgeräte und Schläuche die verbleibenden 800 Meter bis zum brennenden Panoramarestaurant.

Schwierige Löscharbeiten

Das "Checkpoint" - es wurde erst im vergangenen Dezember eröffnet - konnte dennoch nicht mehr gerettet werden. Der Brand war, so Einsatzleiter Sporer, in einer Zwischendecke ausgebrochen und schwierig zu löschen: "Am Dach des brennenden Restaurants lag ein Meter Schnee, und ins Lokal hineinzugehen und von unten den Brand zu bekämpfen war zu gefährlich. Für einen Hubschraubereinsatz sei das Wetter zu schlecht gewesen. Skigäste und Liftbedienstete seien durch das Feuer zu keinem Zeitpunkt gefährdet gewesen. Zu verdanken sei das den "Liftlern" der Mayrhofener und Finkenbergeralm-Bahnen, ist Sporer überzeugt. Denn die meisten seien auch bei der Freiwilligen Feuerwehr und damit mit den Alarmplänen eines Großbrandes vertraut. Sie hätten geistesgegenwärtig gehandelt und das Panoramarestaurant sofort evakuiert. Die Liftangestellten schalteten auch gleich am Sonntagnachmittag die Wasserzufuhr der Beschneiungsanlagen im Skigebiet Penken um. So konnten die Feuerwehrleute sofort mit den Lösch_rbeiten beginnen.
Brandruine gesperrt

"Das Wasser der Beschneiungsanlage war großes Glück. Ansonsten hätten wir - wie bei jedem Almhüttenbrand - nur Schnee auf das Feuer schaufeln können", erklärt Kommandant Sporer die besondere Herausforderung bei Löscharbeiten auf Berggipfeln, wenn die Feuerwehrmänner ohne Wasser aus Beschneiungsanlagen auskommen müssen. Die Brandsachverständige und die ermittelnden Polizeibeamten mussten Montagnachmittag unverrichteter Dinge wieder vom Penken ins Tal fahren. Die Brandruine des "Checkpoint" wurde wegen Einsturzgefahr von der Feuerwehr noch nicht freigegeben. Die Ermittlungen zur Brandursache sollen am Dienstag beginnen. (Verena Langegger/DER STANDARD-Printausgabe, 17.3.2009)