Teheran/Bagdad - Im Irak sorgt ein Bericht des US-Militärs für politischen Zündstoff, wonach US-Kampfflugzeuge am 25. Februar nordöstlich von Bagdad ein unbemanntes Spionageflugzeug aus dem Iran abgeschossen haben sollen. Der Parlamentarier Wael Abdellatif forderte das irakische Außenministerium am Dienstag auf, in Teheran "gegen diese Verletzung unserer staatlichen Souveränität" zu protestieren. Sunnitische und nationalistische Politiker werteten den Zwischenfall als neuerlichen Beweis für die "ständige Einmischung des Irans in die irakische Politik".

Die Schiiten-Allianz von Ministerpräsident Nuri al-Maliki, die gute Beziehungen zum ebenfalls schiitischen Iran unterhält, bemühte sich unterdessen, den Vorfall herunterzuspielen. "Der Iran gehört zu den Staaten, die sich für Sicherheit und Stabilität im Irak einsetzen, und die Beziehungen zwischen beiden Staaten sind momentan positiv", sagte der schiitische Abgeordnete Taha Derea. Außerdem sei der Iran nicht das einzige Land, das Flugzeuge in den irakischen Luftraum schicke, "dies tun auch andere Nachbarländer, besonders die Türkei".

Ein US-Militärsprecher hatte am Montag erklärt, die iranische Drohne vom Typ "Ababil 3" sei mehr als eine Stunde durch irakischen Luftraum geflogen, bevor sie von US-Kampfjets abgeschossen worden sei. Der unbemannte Flugkörper sei also offensichtlich nicht versehentlich vom iranischen Militär dorthin geschickt worden. Teheran wollte den Bericht der US-Armee nicht kommentieren. Ein Sprecher des Außenministeriums sagte, er wisse nichts von einer iranischen Drohne, die im irakischen Luftraum abgeschossen worden sei. (APA)