Wien - Mit dem "European Actionday on Education" wollen Schüler-, Studenten- und Gewerkschaftsorganisationen am Donnerstag (13. März) gegen die Liberalisierung des Bildungswesens protestieren. Neben Rom, Paris und London stehen auch in Wien Demonstrationen und diverse Veranstaltungen auf dem Programm. Kritik üben die Verbände vor allem an der möglichen Einbeziehung des Bildungsbereichs in die Verhandlungen über das GATS (General Agreement on Trade in Services).
Den Auftakt des Aktionstags bildet um 9.30 Uhr eine Demonstration vom Westbahnhof über die Mariahilferstraße zur Universität Wien. Anschließend wollen die Teilnehmer über Ring, Schwedenplatz, Stephansplatz, Kohlmarkt, Herrengasse und Löwelstraße erneut zur Uni ziehen, wo um 13.00 Uhr die Abschlusskundgebung stattfindet. Am Nachmittag geht in der Aula und im Arkadenhof noch ein "Bildungsbazar" über die Bühne, ab 20.00 Uhr gibt es im Pathologie-Hörsaal des Alten AKH ein Konzert mit Texta und Wedekind.
"Education not Profit"
Unterstützt wird der Aktionstag unter dem Motto "Education not Profit" unter anderem von der Österreichischen Hochschülerschaft (ÖH), dem Verband Sozialistischer StudentInnen (VSStÖ), den Grünen und Alternativen StudentInnen (GRAS), dem Kommunistischen StudentInnenverband (KSV), der LandesschülerInnenvertretung Wien, der SP-nahen Aktion Kritischer SchülerInnen (AKS) sowie der Jugend der Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA-Jugend). Allein die Schülerorganisationen haben angekündigt, rund 5.000 Teilnehmer für die Demonstration zu mobilisieren.
Die Organisationen befürchten auf Grund des GATS eine Privatisierung des Bildungswesens. Österreich hat allerdings bereits signalisiert, in den Bereichen Bildung, Wasser, TV/Radio und Gesundheit keine weiter gehende Liberalisierung anzustreben. Für die einzelnen EU-Staaten verhandelt aber alleine die EU-Kommission.
Bis Ende März 2003 müssen nun die jeweiligen Liberalisierungs-"Angebote" an die anderen GATS-Verhandlungsteilnehmer bekannt gegeben werden. Der Abschluss der Verhandlungen über das Dienstleistungsabkommen der Welthandelsorganisation (WTO) ist bis 1.1. 2005 geplant, danach soll es von den Parlamenten ratifiziert werden. (APA)