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Grazer Murinsel
Graz - "Ein Terminal für Reisende, wo man Halt machen und sich entspannen kann", so beschreibt Axel Schauperl das Café "Insel" auf der Grazer Murinsel, das ab 16. März Gäste an Bord lässt, um sie mit englischem Frühstück, italienischen Vorspeisen, feurigen Nachos und - passend zum Inselcharakter - frischen Fischen und Meeresfrüchten zu verwöhnen. Sicher: Für die Schifffahrt ist die Mur im Grazer Stadtgebiet wenig interessant, doch wenn der Geschäftsführer des Cafés von Reisenden spricht, meint er das im weit gefassten Sinn: Das Leben - eine Reise im Fluss der Zeit.
Bevor er in wenigen Tagen die erste schwimmende Filiale der Kaffeehauskette "Sorger" übernimmt, war der 31-jährige Grazer tatsächlich selbst lange Zeit ein Reisender. Nach seiner Matura am Grazer Sacré Coeur probierte er es als Jusstudent, bevor es ihn nach seiner Ausbildung an der renommierten Tourismusschule Kleßheim hinaus in die weite Welt zog. Zwei Jahre war er als Barchef auf hoher See unterwegs. Die Schiffe, auf denen er seine Cocktails mischte, fuhren unter anderem in die Karibik, nach Haiti, Mexiko, zu den Fidschi-Inseln, nach Madagaskar und Australien.
1997 ging er dann für vier Jahre in England an Land, um sich in den größten Hotels von London als Restaurant- und Barmanager einen Namen zu machen. Vor einem Jahr kehrte der Kosmopolit mit seiner internationalen kleinen Familie nach Graz zurück: Seine Frau ist Französin, der eineinhalbjährige Sohn versteht Englisch, Französisch und Deutsch.
Rückkehr aufs Wasser
In Graz war Schauperl zuletzt ein Jahr lang Barchef in der "Mocca-Bar", die wegen der Großbaustelle am Karmeliterplatz vorübergehend geschlossen wurde und nun als "Pfauengarten" wieder aufersteht. Nun freut sich der Weltenbummler auf seine Rückkehr aufs Wasser. Dort will er von acht Uhr in der Früh bis zwei Uhr nachts "hohe Qualität zu vernünftigen Preisen" anbieten. Neben vierzig Cocktailklassikern gibt es auch frisch gepresste Fruchtsäfte. Das Interieur des Cafés, das sich im geschlossenen Teil der muschelförmigen Insel befindet, gestaltete der New Yorker Vater der Insel, Vito Acconci, und das Grazer Architektenteam "purpur.cc". (Colette M. Schmidt/DER STANDARD, Printausgabe, 11.3.2003)