Rom - Nachdem die Regierung in Rom im Rahmen des neuen Immigrationsgesetzes den rechtliche Status tausender Immigranten geklärt haben wird, werden in Italien offiziell 2,4 Millionen AusländerInnen leben. Dies betonte die Caritas in ihrem in Rom veröffentlichten Jahresbericht. Die Immigranten machen 4,2 Prozent der in Italien lebenden Bevölkerung aus, hieß es in dem Bericht. Über die Hälfte von ihnen lebt in den norditalienischen Regionen. Italien hat 56 Millionen Einwohner.
Flut an Legalisierungsanträgen
Über eine halbe Million illegal eingewanderter Ausländer hat in den letzten Monaten einen Antrag zur Legalisierung ihres Status in Italien eingereicht. Sie wollen vom neuen Immigrationsgesetz profitieren, das im September in Kraft getreten ist. Das auf Betreiben der italienischen Mitte-Rechts-Allianz beschlossene Gesetz ermöglicht Einwanderern, die bisher schwarz gearbeitet haben, eine Regelung ihres Status.
"Entgegenkommen" für schwarz Angestellte
Das italienische Innenministerium und die lokalen Präfekturen müssen nun die Anträge überprüfen. Laut Experten könnten bis zu 30 Prozent der Anträge wegen Formfehler oder falscher Identitätsangaben ungültig sein. Schwarz beschäftigte Immigranten, die ihren Arbeitgeber anzeigen, weil dieser sich weigert, ihren Status zu regeln, können mit einer sechsmonatigen Aufenthaltsgenehmigung rechnen. Arbeitgeber, die Ausländer illegal beschäftigen, drohen Strafen von 5.000 Euro bis zu zwölf Monaten Haft. Die illegal beschäftigen Ausländer werden sofort ausgewiesen.
Die "Sanatoria" für die Immigranten ist für viele illegal in Italien lebenden Ausländer die letzte Chance zur Regelung ihres Status. Die Regierung von Silvio Berlusconi will nämlich von nun an mit aller Strenge gegen die illegale Immigration vorgehen. Das Gesetz sieht vor, dass Aufenthaltsgenehmigungen nur noch jenen Ausländern ausgestellt werden, die einen Arbeitsplatz haben. (APA)