Bangkok/Neu Delhi - Angesichts der drohenden Kriegsgefahr haben weitere Ausländer den Irak verlassen. Thailand beorderte am Dienstag sein Botschaftspersonal "aus Sicherheitsgründen" außer Landes. Der Botschafter, drei Mitarbeiter und eine Besuchsdelegation unter Leitung zweier Senatoren habe Bagdad in einem Autokonvoi verlassen und sei in Jordanien eingetroffen, sagte ein Sprecher des Außenministeriums in Bangkok. 28 thailändische Studenten seien allerdings zurückgeblieben, weil sie um ihre Universitätsabschlüsse fürchteten.
Auch Indien hat seine Landsleute zum Verlassen aufgefordert. "Es gibt etwa 50 Inder im Irak, Botschaftspersonal eingeschlossen, und sie sind aufgefordert, sofort Schritte zum Verlassen des Landes zu ergreifen", sagte Außenminister Yashwant Sinha. Im benachbarten Kuwait hat die US-Ölbohrfirma GlobalSantaFe die Arbeiten eingestellt. Zwischen 300 und 550 Ölarbeiter seien zum Verlassen des Emirats aufgefordert worden, hieß es in Houston (Texas). Schon seit Februar hatten unter anderem die Türkei, Bulgarien, Russland und Japan ihre Landsleute ganz oder zum größten Teil aus dem Irak zurückbeordert.
IKRK zieht Mitarbeiter ab
Vor einem drohenden Krieg in Irak hat das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) einen Teil seiner Mitarbeiter in angrenzende Länder abgezogen. Das Komitee sorge sich um die Sicherheit seiner Leute und habe alle ausländischen Mitarbeiter abbeordert, die nicht unbedingt im Irak bleiben müssten, sagte eine Sprecherin der in Genf ansässigen Organisation am Dienstag. Fünf oder sechs Ausländer hätten das Land bereits verlassen und seien in Nachbarländer geschickt worden; weitere Mitarbeiter seien von ihrem Urlaub gar nicht erst in den Irak zurückgekommen. Von ursprünglich 35 ausländischen Mitarbeitern seien aber noch mehr als 20 in Irak und es gebe für sie auch keine Evakuierungspläne, betonte die Sprecherin. Eine Gruppe von Mitarbeitern werde im Irak bleiben, "was auch immer geschieht". Das IKRK hat zudem rund 350 einheimische Mitarbeiter im Irak. (APA/dpa)