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Foto: APA/EPA/Valdrin Xhemaj

Ankara - Türkische Sicherheitskräfte haben sich bei einer Protestkundgebung gegen die anhaltenden US-Militärtransporte im Hafen von Iskenderun heftige Auseinandersetzungen mit rund 300 Demonstranten geliefert. Mit Warnschüssen in die Luft hinderten Polizisten und Soldaten am Mittwoch eine Gruppe von Demonstranten daran, die Absperrungen des südtürkischen Hafens gewaltsam zu überwinden. Nach Angaben der türkischen Nachrichtenagentur Anadolu Ajansi wurden mehrere Menschen festgenommen.

Im Hafen von Iskenderun legen seit Tagen verstärkt Transportschiffe mit US-Kriegsmaterial an, ungeachtet eines türkischen Parlamentsbeschlusses vom 1. März, der die Stationierung von mehr als 60.000 US-Soldaten für einen Krieg gegen den Irak ablehnt. In kilometerlangen Konvois wird das Material zu den Stützpunkten im Südosten des Landes nahe der irakischen Grenze gebracht. Offiziell dient es zur Modernisierung von Flughäfen und Militärbasen. Die türkische Opposition forderte am Dienstag eine parlamentarische Untersuchung des nach ihrer Ansicht verdeckten Truppenaufmarschs.

Nach Angaben des türkischen Botschafters in Washington, Faruk Logoglu, haben beide Länder unterdessen Sondierungsgespräche über die Nutzung des türkischen Luftraums durch die US-Luftwaffe im Falle eines Irak-Krieges aufgenommen. Bisher habe Washington noch keinen offiziellen Antrag gestellt, betonte Logoglu laut Anadolu Ajansi. Über die Überflugsrechte müsse das Parlament entscheiden. (APA)