Erdnüsse rufen besonders heftige allergische Reaktionen hervor

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Washington  - US-Forscher haben möglicherweise eine harte Nuss geknackt: Mancher Erdnuss-Allergiker könnte durch einen allmählich gesteigerten Verzehr der Nüsse unempfindlich gemacht werden, wie aus einer kürzlich veröffentlichten Studie des Medical Center der Universität Duke in North Carolina hervorgeht.

Die Allergieforscher berichteten bei einem Expertentreffen, dass fünf Kinder so offenbar erstmals von der gefährlichen Allergie kuriert wurden. Sie könnten jetzt problemlos Erdnussbutter-Brote und essen, obwohl sie zu Beginn der Studie nicht einmal ein Sechstel einer Erdnuss vertrugen. "Nach sechs Monaten verputzten sie 13 bis 15 Erdnüsse, bis eine Reaktion eintrat", erklärte Studienleiter Wesley Burks.

Dosis ganz langsam erhöht

Für die Studie wurde neun von 33 Kindern mehr als zweieinhalb Jahre lang eine immer größere Menge Erdnuss-Pulver ins Essen gestreut, wie die Forscher berichteten. Demnach lag die Anfangsdosis bei einem Tausendstel einer Erdnuss, acht bis zehn Monate später entsprach sie bis zu 15 Erdnüssen. Fünf der Erdnuss-Allergiker beendeten die Behandlung schließlich, weil sie Erdnüsse tolerieren - also vertragen - konnten: "Es sieht ganz so aus, als hätten diese Kinder ihre Allergie verloren", erläuterte Burks. Vier Teilnehmer mussten allerdings abbrechen, weil sie nach wie vor hoch allergisch blieben.

Rund vier Millionen Menschen in den USA leiden unter Nahrungsmittelallergien, meist werden sie durch Erdnüsse oder andere Nüsse hervorgerufen. Noch gibt es keine gesicherte Behandlungsmöglichkeit. Burks betonte aber, das Studienergebnis sei ein Zeichen der Hoffnung für Nahrungsmittel-Allergiker, dass sich ihr Leiden bald kurieren lassen werde. Burks zufolge wird fast die Hälfte aller jährlich rund 150 Todesfälle durch Lebensmittel-Allergien in den USA durch Erdnuss-Unverträglichkeit verursacht. (APA/AFP)