Rom - Der italienische Energieriese Enel rudert gegen die Krise. Der Konzern plant in diesem Jahr 1.500 Neuanstellungen. "Wir stellen weiterhin Personal an. Wir wollen dabei den Generationswechsel fördern und die Chancen der Jugendlichen steigern, Zugang zu unserem Unternehmen zu haben, das auf internationaler Ebene stark expandiert", berichtete Enels Geschäftsführer Fulvio Conti in einem TV-Interview am Dienstag.

Zur Finanzierung seiner Expansion habe Enel eine Kapitalaufstockung in Höhe von 8 Mrd. Euro beschlossen. "Auf diese Weise können wir weiterhin im Ausland wachsen und zugleich die finanzielle Stabilität bewahren", sagte Conti. Ziel des Unternehmens sei es, zu den größten Strom-Multinationalen der Welt aufzurücken.

"Enel erwirtschaftet im Ausland die Hälfte seines Umsatzes, cirka 30 Mrd. Euro. Das Wachstum im Strombereich ist für die Wirtschaft und zur Kostenreduzierung notwendig. Daher sind wir an der Produktion von Strom zu niedrigem Preis stark interessiert", erklärte Conti.

Enel plant Verkäufe in Höhe von 10 Mrd. Euro, um die Konzernverschuldung bis 2010 auf 45 Mrd. Euro und bis 2013 auf 41 Mrd. Euro zu drücken. Ziel ist das Rating der Klasse A zu bewahren. Das Unternehmen will bis April den Verkauf der Gasleitungssparte Enel Rete Gas bekanntgeben. Enel hat bereits verbindliche Angebote für den zur Disposition stehenden Anteil von 70 bis 80 Prozent erhalten, teilte der Konzern mit. Bis Ende 2013 rechnet Enel mit einem Nettogewinn von 5 Mrd. Euro und einen Ebitda von 18 Mrd. Euro. (APA)