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Die US-Notenbank bekämpft die Krise mit vielen grünen Scheinchen
Die US-Notenbank greift erneut zu schwerem Geschütz, um das Kreditgeschäft und damit die Wirtschaft insgesamt anzukurbeln: Die Federal Reserve (Fed) kündigte am Mittwoch den Kauf von hypothekenbesicherten Wertpapieren und Staatsanleihen im Wert von mehr als einer Billion Dollar - tausend Milliarden Dollar (762 Mrd. Euro) - an, um die Bedingungen an den Kreditmärkten zu verbessern. Zugleich beließ die Zentralbank den Leitzins auf seinem historischen Tiefstand von null bis 0,25 Prozent.
Analysten bezeichneten den Beschluss als - wenngleich erwartet - "dramatisch". Fed-Chef Ben Bernanke begründete das Vorgehen damit, dass sich die wirtschaftliche Lage sich seit dem letzten Treffen der Notenbanker im Jänner weiter verschlechtert habe. Die Fed werde in dieser Situation alle ihr zur Verfügung stehenden Mittel nutzen, um Schlimmeres zu verhindern.
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Washington - Im Kampf gegen die Kreditklemme greift die US- Notenbank erneut zu schwerem Geschütz: Die Fed kündigte am Mittwoch den Kauf von hypothekenbesicherten Wertpapieren und Staatsanleihen im Wert von mehr als einer Billion Dollar an, um die Bedingungen an den Kreditmärkten zu verbessern. Zugleich beließ die Zentralbank den Leitzins auf seinem historischen Tiefstand von null bis 0,25 Prozent. Da der Leitzinssatz keinen Spielraum mehr für weitere Senkungen lässt, muss die Notenbank zu anderen geldpolitischen Maßnahmen greifen, um der Konjunktur- und Finanzkrise gegenzusteuern. "Die Federal Reserve wird unter den gegebenen Umständen alle verfügbaren Mittel einsetzen, um die wirtschaftliche Erholung voranzutreiben und Preisstabilität zu gewährleisten", hieß es in einer Mitteilung der Fed nach der Sitzung des Offenmarktausschusses.
Die Fed erklärte sich bereit, den Ankauf fauler Hypothekenkredite auf dem US-Finanzmarkt noch auszuweiten. Dafür sollten weitere 750 Milliarden Dollar bereitgestellt werden; damit wird die Fed inklusive früherer Käufe insgesamt etwa 1,25 Billionen Dollar für den Erwerb verbriefter Immobilienkredite aufbringen. Zudem will sie bis zu 300 Milliarden Dollar an langfristigen Staatsanleihen erwerben.
Fed-Chef Ben Bernanke erklärte im Kommentar zu dem von einigen Analysten als "dramatisch" bezeichneten Beschluss, die wirtschaftliche Lage habe sich seit dem letzten Treffen der Notenbanker im Jänner weiter verschlechtert.
Analysten zeigten sich jedoch wenig überrascht von den neuen Schritten der Notenbank. Es sei weitgehend gesetzt gewesen, dass die Fed auch Staatsanleihen kaufen und die Notenpresse richtig anwerfen werde, sagte Dan Fuss von der Finanzberatung Loomis Sayles in Boston. "Sie haben seit einiger Zeit klar gemacht, dass sie Staatspapiere kaufen werden. Und sie haben immer angedeutet, dass sie das machen werden, wenn die Renditen hochgehen. Das war jetzt der Fall."
Vor der Fed hatte bereits die britische Notenbank mit dem Ankauf von Staatstiteln begonnen, um die heimische Wirtschaft mit Geld zu fluten. Der Dow Jones Index stieg um 1,23 Prozent auf 7486,58 Zähler.
Die wichtigsten europäischen Aktienmärkte schlossen am Mittwoch uneinheitlich. (Reuters, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 19.03.2009)