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Uzi Arad steht unter Spionageverdacht

Foto: Reuters/Magen

Jerusalem/Washington/Wien - Einem Spitzenberater des designierten israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu ist ein Einreisevisum in die USA verweigert worden. Uzi Arad, der Chef des Nationalen Sicherheitsrates unter Netanyahus Regierung werden soll, werde von den USA als Geheimdienst-Risiko eingestuft, berichtete die "Jerusalem Post" unter Berufung auf US-Medienberichte am Dienstag.

Laut "Washington Times" bestätigte Arad, dass er sich vergeblich um ein US-Visum bemüht habe, die Regierung arbeite allerdings daran, "die Situation zu bereinigen". Dem Zeitungsbericht zufolge versucht Arad schon seit fast zwei Jahren, eine Einreisegenehmigung in die Vereinigten Staaten zu erhalten.

Franklin-Affäre

Der auf Immigrations-Fragen spezialisierte Washingtoner Anwalt Glen Wasserstein erläuterte, die Gesetze der USA würden es der Regierung erlauben, Personen, die als Spione oder Saboteure oder deren Helfer verdächtigt würden, die Einreise zu verweigern. Allerdings könnten der US-Präsident oder der Justizminister Arad persönlich ein Visum ausstellen. Israelische Beamte rechnen damit, dass Arad in offizieller Funktion in die USA einreisen können werde.

Informationen an AIPAC weitergegeben

Der israelischen Zeitung "Haaretz" zufolge vermuten US-Ermittler, dass Arad in die Affäre um Larry Franklin verwickelt ist. Franklin, ein früherer Pentagon-Beamter, wurde 2006 erstinstanzlich zu mehr als zwölf Jahren Gefängnis verurteilt. Er soll einem Mitarbeiter der größten proisraelischen Lobbyorganisation, des American Israel Public Affairs Committee (AIPAC), geheime Informationen über den Iran weitergegeben haben. Franklin befindet sich auf freiem Fuß, solange weitere Ermittlungen in dem Fall laufen.

Franklin soll sich auch wiederholt mit Arad getroffen haben. Bei seinem letzten Besuch in den USA wurde Arad von FBI-Agenten befragt. (APA)