Der 15-jährige Betreiber des kostenlosen Musikdienstes Muziic hat von Google offiziell den Segen für sein kürzlich gestartetes Angebot erhalten. Experten äußerten sich noch in der vergangenen Woche eher skeptisch darüber, ob der Service, der es Nutzern ermöglicht, die Musik von YouTube-Videos auf den eigenen Rechner zu streamen, vom Internetkonzern geduldet werden würde. Nachdem auch Google selbst anfänglich eine Verletzung der YouTube-Nutzungsbedingungen vermutete und eine Abschaltung des neuen Services im Raum stand, konnten sich beide Parteien nun auf eine gemeinsame Lösung einigen. Wie David Nelson, so der Name des für Muziic verantwortlichen US-Teenagers, in einem aktuellen Cnet-Interview erklärt, habe man in den vergangenen paar Tagen sehr intensiv mit Google über ein weiteres Bestehen des Dienstes verhandelt. Um dem Webriesen die Erlaubnis für den Betrieb des Musikdienstes abringen zu können, habe er allerdings kleine Änderungen vornehmen müssen.

"Große Flexibilität"

"Unsere Nutzungsrichtlinien schreiben klar vor, dass Videos und deren Inhalte nicht heruntergeladen, sondern lediglich als 'Embedded'-Element in anderen Webseiten eingebunden werden dürfen, sofern dies der Uploader ermöglicht hat", stellte Henning Dorstewitz, Pressesprecher für YouTube bei Google Deutschland, noch in der vergangenen Woche auf Anfrage von pressetext fest. Um eine endgültige Einschätzung zu Muziic abgeben zu können, müsse man den Dienst aber zunächst erst einmal genauer prüfen, ließ der YouTube-Sprecher wissen. Dass die Überprüfung letztendlich zu einem positiven Ergebnis gekommen ist, sei laut dem Muziic-Betreiber unter anderem auch der "großen Flexibilität" von Seiten YouTubes zu verdanken. Wie Nelson gegenüber Cnet erläutert, hätten die Verhandlungsgespräche mit dem Management der Videoseite mehrere Tage in Anspruch genommen.

"Nachdem wir die Größe des Players den Wünschen von YouTube angepasst hatten, gab es keinerlei Beanstandungen des Services mehr"

Kernpunkt der Diskussionen sei dabei vor allem der im Rahmen von Muziic verwendete Musikplayer gewesen. So hatte der Internetkonzern bemängelt, dass dieser aufgrund seiner zu kleinen Größe die Nutzungsbedingungen für YouTube-Programmierschnittstellen verletzen würde. "Nachdem wir die Größe des Players den Wünschen von YouTube angepasst hatten, gab es keinerlei Beanstandungen des Services mehr", schildert Nelson. Laut dem 15-jährigen Muziic-Erfinder habe die Videoplattform auf diese Weise sogar mitgeholfen, seinen Dienst weiter zu verbessern. Einziges Problem des neuen YouTube-Musikdienstes bleiben somit die Musiklabels, die bislang noch keine offizielle Stellungnahme zu Muziic abgegeben haben. Laut Mark Nelson, dem Vater des 15-Jährigen und Mitbegründer des Services, sehe man diesem Problem aber eher gelassen entgegen: "Wir wollen in gutem Glauben an die Labels herangehen und haben noch keinen Anwalt angeheuert." (Pte)