Graz  -  Wie die Sicherheitsdirektion am Mittwoch bekanntgab, wurden zwei falsche Polizisten im Alter von 24 und 25 Jahren ausgeforscht. Sie sollen mehrmals als uniformierte Beamte unterwegs gewesen sein  und auf der Südautobahn auch Strafen von Fahrzeuglenkern eingehoben haben. Die Verdächtigen wurden in die Justizanstalt Graz-Jakomini gebracht.

Polizeiuniform & gefälschte Ausweise

Die ersten "Amtshandlungen" dürften die beiden Männer im Jänner gemacht haben. Am 21. Jänner hielten sie einen ungarischen Pkw gegen 3.00 Uhr zur Kontrolle an und nahmen dem Lenker 35 Euro ab. Dem Opfer fiel der Schwindel offenbar nicht auf, denn die falschen Polizisten waren mit einer echten, aber nach der Zusammenlegung von Polizei und Gendarmerie veralteten Polizeiuniform, gefälschten Ausweisen, einer Softgun - ähnlich der Glock-Dienstwaffe - sowie rot leuchtendem Anhalte-Kegel, Blaulicht, Folgetonhorn und Einsatzgurt ausgestattet.

Echte Beamte kamen dazwischen

In der selben Nacht stoppten die Verdächtigen auch noch einen Wiener Autofahrer und wollten ihn am Parkplatz in Ilztal abstrafen. Dabei kamen ihnen aber echte Beamte dazwischen, die ebenfalls am Parkplatz gerade einen Pkw-Lenker angehalten hatten. Die Oststeirer brachen die Aktion ab und fuhren davon. Dem Wiener war das verdächtig, weshalb er bei seiner Ankunft zu Hause Anzeige erstattete.

Ende Jänner hatte dann ein rumänischer Autofahrer Anzeige erstattet, da er von falschen Polizisten einen "Strafzettel" erhalten und 100 Euro bezahlen hatte müssen. Da fiel den echten Beamten vom Parkplatz in Ilztal der Vorfall vom 21. Jänner ein. Damals hatten sie sich die Kennzeichen der Autos notiert. Die Ermittlungen führten so zum 24-jährigen Verdächtigen, welchen der Rumäne eindeutig als Täter identifizierte. Der jüngere der beiden gestand die Taten und gab den Namen seines Komplizen bekannt, der ebenfalls ein Geständnis ablegte. (APA)