Hildesheim - Die ersten offiziellen Ausgrabungen an den weltberühmten Pyramiden von Gizeh in Ägypten vor mehr als hundert Jahren werden sich bald im Internet nacherleben lassen. Das Hildesheimer Roemer- und Pelizaeus-Museum wird fast 9.000 Dateien mit Archivalien, Fotos und Protokollen der Grabungen veröffentlichen, bei denen der deutsche Archäologe Georg Steindorff ab 1903 Hunderte von Gräbern freigelegt hatte. Das teilte das Museum am Mittwoch mit. Der Server soll im Laufe des Jahres freigeschaltet werden.

Die Wissenschafter aus Hildesheim haben die ersten konzessionierten Ausgrabungen am Fuße der Pyramiden in mühevoller Kleinarbeit rekonstruiert. Finanziert wurden die ersten offiziellen Grabungen von dem Hildesheimer Kaufmann Wilhelm Pelizaeus. Weil Steindorff an der Universität Leipzig lehrte, wurden seine Funde zwischen Ägypten, Hildesheim und Leipzig aufgeteilt.

Funde weit verstreut

"Unser Ziel ist es, die weltweiten verstreuten Funde aus den Gräbern an den Pyramiden im Internet wieder zusammen zu führen", sagte die Ägyptologin Antje Spiekermann. Spätere Ausgrabungen an den Pyramiden nahe der Stadt Gizeh übernahmen Archäologen aus Österreich und den USA. Durch inoffizielle Grabungen und Diebstähle gelangten Funde aus dem berühmten Gräberfeld zudem in viele weitere Staaten.

Das von der Stiftung Volkswagenwerk finanzierte Projekt in Hildesheim kooperiert mit einem Partnerprojekt in Boston in den USA. Die amerikanischen Wissenschafter dokumentieren spätere Ausgrabungen an den Pyramiden im Internet. (APA/AP)