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Polizisten beamtshandeln einen Studenten, der an der Besetzung des Rektorats der Universität Barcelonas beteiligt war.

Foto: AP/Albir

Barcelona - Bei gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Studierenden und Polizisten in Barcelona hat es in der Nacht zum Donnerstag zahlreiche Verletzte gegeben. Sanitätsdienste sprachen von 32 verletzten Polizisten und 24 verletzten Studenten. Bei der gewaltsamen Räumung eines besetzten Universitätsgebäudes in Barcelona durch die Polizei waren bereits am Mittwochmorgen fünf Polizisten verletzt worden. 19 Studenten wurden festgenommen. Die Studenten protestierten gegen eine geplante Bildungsreform.

Es folgten Protestdemonstrationen, die sich bis zum Abend fortsetzten. An einer nicht genehmigten Kundgebung nahmen nach Polizeiangaben 2.500, nach Angaben der katalanischen Studierendengewerkschaft SEPC 5.000 Menschen teil. Zuvor hatte die Polizei ein Büro der Universität in der nordostspanischen Stadt geräumt, das die Studenten seit November besetzt hielten. Unter den Verletzten waren nach Angaben einer Polizeisprecherin vom Donnerstag 46 Sicherheitskräfte und mehrere Pressefotografen. Die Polizei setzte Schlagstöcke gegen die Studenten ein, die die Beamten mit Steinen, Stühlen und Flaschen bewarfen.

Der Protest der Studenten richtet sich gegen den sogenannten Bologna-Prozess, der europaweit vergleichbare Abschlüsse schaffen und Auslandsstudien erleichtern soll. Spanische Studenten befürchten, dass die geplanten Maßnahmen wohlhabende Studierende begünstigen.

Im vergangenen November hatten etwa hundert Studenten das Universitätsgebäude besetzt, um gegen den sogenannten Bologna-Prozess zur Angleichung der Studiengänge in der Europäischen Union zu protestieren. Mit der Reform soll das Studiensystem bis 2010 europaweit vereinheitlicht werden. Dabei geht es insbesondere um die Einführung gleichwertiger Bachelor-, Master- und Doktorandenabschlüsse. Viele Studierende sehen darin jedoch den Versuch, die Studiengänge einseitig den Erfordernissen der Wirtschaft anzupassen, und protestieren dagegen. (APA/AP)