El Dain - Der sudanesische Präsident Omar al-Bashir hat bei einem erneuten Auftritt in der Krisenregion Darfur die dortigen Rebellen aufgerufen, ihre Waffen niederzulegen. Er wolle die Menschen in Darfur vereinen, deshalb rufe er die "Söhne und Brüder" auf, ihre Waffen abzugeben, sagte Bashir am Mittwoch vor rund 10.000 Zuhörern nahe El Dain im Süden Darfurs. Die Rebellen hätten zu den Waffen gegriffen, um mehr Fortschritt für Darfur zu erzwingen, rief Bashir. Dieser Fortschritt aber habe schon begonnen. Es war bereits Bashirs zweiter Besuch in Darfur, seit der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag Anfang März wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen einen internationalen Haftbefehl für ihn ausgestellt hatte.

"Wir opfern uns für dich, Bashir"

Seine Antwort an den Strafgerichtshof sei die Versorgung Darfurs mit Strom, mehr Schulen und mehr Krankenhäusern, verkündete Bashir. Weder Großbritannien noch die Vereinigten Staaten wählten den Präsidenten des Sudan, sondern die Menschen im Land. Bashir hat London und Washington für den Haftbefehl verantwortlich gemacht. "Wir opfern uns für dich, Bashir", rief ihm die Menge zu. Teilnehmern zufolge gehörten die meisten der Zuhörer den regierungstreuen Milizen an.

Ein alter Mann sagte, Bashir sei "der Held des Sudan, den wir bis zum Tod verteidigen werden". Andere Teilnehmer der Kundgebung steckten eine Puppe in Brand, die den Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs, Luis Moreno-Ocampo, darstellen sollte. Dieser hatte den Haftbefehl für Bashir verlangt. Durch den Konflikt in Darfur starben nach UN-Angaben seit 2003 rund 300.000 Menschen. Etwa 2,7 Millionen Menschen wurden vertrieben. (APA)