Am Donnerstag will ORF-General Alexander Wrabetz sein Zukunftspapier für den ORF seinen Stiftungsräten senden, bis Freitag soll es einlangen. Fette Post: Mehr als 300 Seiten schickt Wrabetz da auf die Reise, erwarten ORF-Auskenner.

Sie sähen den "Totalumbau" des ORF vor. Lieblingsthema: zentraler Newsroom für TV, Radio, Online an einem neuen Standort wie St. Marx. Der neue Standort ist Thema, mit Entscheidung noch nicht zu rechnen (der Standard berichtete Ende Februar).

Das Konzept sammelt die teils seit Monaten kursierenden Strukturmaßnahmen: Verkleinerung des Direktoriums (Wrabetz kündigte sie schon Ende 2007 im STANDARD an), möglichst frühe Pensionierung vor allem von Führungskräften, Auslagerung von hunderten Mitarbeitern. Größere Teile der ORF-Technik gelten etwa als weitere Ausgliederungskandidaten.

ORF-Konzepte aus den 1990er-Jahren sahen 1500 Angestellte als Idealzustand, der ORF-Konzern hat an die 4500.
Ein neuer, für den ORF billigerer Kollektivvertrag und weniger Vergünstigungen für altgediente ORF-ler standen auch schon auf Wrabetz' Wunschliste. (fid, DER STANDARD; Printausgabe, 19.3.2009)