Sarajevo - Ein Team des bosnischen TV-Senders FBiH ist am heutigen Mittwoch in Trebinje, einer Kleinstadt in der bosnischen Republika Srpska, angegriffen, als es eine lokale serbisch-orthodoxe Kirche aufnehmen wollte. Die Aufnahmen wurden für die wöchentliche Sendung "60 Minuten" gemacht, die für ihre brisanten politischen Themen bekannt ist und sich in beiden bosnischen Landesteilen - der Bosniakisch-kroatischen Föderation und der Republika Srpska - großer Einschaltquoten erfreut.

Wie der TV-Sender mitteilte, seien Journalist Slobodan Vaskovic und sein Team vom Lenker des serbisch-orthodoxen Wladika Grigorije, dessen Sitz sich in Trebinje befindet, und einer weiteren Person angegriffen worden. Die Büroräume einer lokalen Partei, in welche das TV-Team daraufhin geflüchtet sei, seien laut dem Sender anschließend von rund 30 Personen umzingelt worden. Die Polizei habe ihr Eindringen in das Gebäude verhindert, berichtete der Sender.

Mit Steinen beworfen

Das TV-Team aus Sarajevo hat Trebinje in frühen Nachmittagsstunden in Polizeibegleitung verlassen. Etwa 50 Kilometer von Trebinje entfernt wurde ihr Wagen unweit von Ljubinje angegriffen und mit Steinen beworfen, das Team musste sich erneut an die Polizei wenden.

In Trebinje wurde dem Sender zufolge am Mittwoch auch ein Team des bosnisch-serbischen TV-Senders BN angegriffen, welchem die Angreifer die Kamera abgenommen haben. Erst als es sich herausgestellt hatte, dass es sich um ein Fernsehteam der Republika Srpska gehandelt hatte, habe das Team die Kamera zurückbekommen, meldete TV FBiH.

Der TV-Sender FBiH berichtete im Jänner über wiederholte Morddrohungen, welche an den Redakteur der Sendung "60 Minuten", Bakir Hadziomerovic, gerichtet worden waren. (APA)