Das Krisenjahr 2008 ist auch am Discount-Broker direktanlage.at nicht spurlos vorübergegangen. Trotzdem habe man das zweitbeste Ergebnis der Firmengeschichte erzielt und sei bei den Kundenzahlen weiter gewachsen. Das erklärte Vorstandsvorsitzender Ernst Huber am Mittwoch bei der Bilanzpressekonferenz der Bank. Das EGT von direktanlage.at betrug 2008 rund 10,96 Mio. Euro. Im Jahr davor waren es noch 14,6 Mio. Euro gewesen.

Mehr Kunden

Die Zahl der Kunden wuchs 2008 um rund 2.000 auf 53.000. Die für die Kunden durchgeführten Transaktionen lagen zum zweiten Mal in der Unternehmensgeschichte bei über einer Million: Nach 1,125 Mio. Transaktionen im Jahr 2007 waren es 2008 rund 1,061 Mio. "Wir sind stolz, dass wir trotz des schwierigen Umfelds so eine gute Entwicklung verzeichnen konnten", sagte Huber. Entsprechend der Entwicklung an den Finanzmärkten ist das Volumen in den Depots von über 3 Mrd. Euro im vergangenen Jahr auf 2,15 Mrd. zurück gegangen. In den Depots verzeichnete direktanlage.at Neuzugänge in der Höhe von 242 Mio. Euro, die Abgänge beliefen sich auf 34 Mio. Euro. Aktienzu- und -verkäufe machen knapp die Hälfte aller Transaktionen aus, Zertifikate liegen mit etwa einem Viertel auf Platz zwei.

Die Betriebserträge von direktanlage.at gingen 2008 um knapp 18 Prozent auf 28 Mio. Euro zurück, die Betriebsaufwendungen sanken um elf Prozent auf 17,4 Mio. Euro. Das EGT von rund 11 Mio. Euro habe man zu 100 Prozent aus dem operativen Geschäft lukriert. Durch eine sehr konservative Geschäftspolitik sei man von den großen Pleiten wie Lehmann Brothers "in keinster Weise" betroffen gewesen, sagte Huber. Die Eigenmittelausstattung von direktanlage.at liege bei 15 Prozent, die Eigenkapitalquote bei 40 Prozent.

UniCredit

direktanlage.at ist eine Tochter der zum italienischen UniCredit-Konzern gehörenden Münchener DAB Bank.

Für 2009 erwartet Huber weiterhin ein schwieriges Umfeld. Die Kurse an den Börsen seien seit Beginn des Jahres weiter zurückgegangen. Seine Bank verzeichne durch attraktive Konditionen trotzdem 15 bis 20 Neukunden pro Tag, sagte der Bankenmanager. direktanlage.at werde auch in der Krise die offensive Wachstumsstrategie fortsetzen. So habe man für Fonds die Depotgebühren abgeschafft und viele Spesen reduziert. Ab Ende dieser Woche biete man ein Sparbuch mit vier Prozent Zinsen an, kündigte Huber an. Damit wolle man weitere Neukunden gewinnen.

"Das Gebot der Stunde ist die Vermögenssicherung", rät Huber Investoren zu Sachwerten wie Gold und Immobilien. Es sei aber auch an der Zeit, Schritt für Schritt wieder in Aktien zu investieren. "Das Schlimmste, was den Kapitalmarkt betrifft, haben wir hinter uns", glaubt der Bankenmanager. (APA)