Gaza - Bei einer Razzia israelischer Truppen im Westjordanland sind am Donnerstag 20 Palästinener verhaftet worden. Unter ihnen waren auch mindestens sieben führende Mitglieder der Hamas, wie die radikale, islamische Organisation mitteilte. Unter den Verhafteten waren mehrere Abgeordnete der Hamas und der ehemalige stellvertretende Ministerpräsident der palästinensischen Autonomiegebiete, Nasser Shaer. Israel reagierte mit der Razzia offenbar auf das Scheitern der Bemühungen, die Freilassung des Soldaten Gilad Shalit zu erreichen, der im Juni 2006 im Gazastreifen entführt wurde. 

Jüngste Verhandlungen über Shalit-Freilassung gescheitert

Die israelischen Streitkräfte teilten mit, die Festgenommenen seien am Wiederaufbau der Hamas-Verwaltung im Westjordanland beteiligt gewesen. In den vergangenen zwei Jahren seit der Machtübernahme der radikal-islamischen Hamas im Gazastreifen sind sowohl Israel als auch die palästinensische Führung von Präsident Mahmoud Abbas immer wieder gegen Hamas-Mitglieder im Westjordanland vorgegangen.

Ein Hamas-Führer in Gaza, Ahmed Bahar, verurteilte die Festnahmen als "unmoralische Erpressung durch die zionistische Besatzung". Seit der Entführung von Shalit wurden Dutzende Hamas-Mitglieder festgenommen. Der scheidende israelische Ministerpräsident Ehud Olmert hatte versucht, vor Ende seiner Amtszeit noch die Freilassung von Shalit zu erreichen. Am Dienstag erklärte er die Verhandlungen für gescheitert. Shalits Vater Noam machte Olmert für das Scheitern der Bemühungen verantwortlich.

Zwei Palästinenser bei Luftangriff getötet

Im Gazastreifen sind bei einem Luftangriff indessen zwei Palästinenser getötet worden. Die beiden Männer hätten den Al-Aksa-Brigaden angehört, dem bewaffneten Arm der Fatah-Bewegung von Palästinenser-Präsident Mahmoud Abbas, teilte der palästinensische Rettungsdienst am Donnerstag mit. Sie seien nahe der Stadt Deir el Balah ums Leben gekommen. Die Al-Aksa-Brigaden bestätigten in einer Erklärung den Tod zweier Mitglieder. (APA)