Graz - Bei der Wahl zur steirischen Arbeiterkammer entscheiden zwischen 19. März und 1. April exakt 362.732 Wahlberechtigte über 110 Mandate. Sieben Listen treten an: die sozialdemokratischen FSG, der ÖAAB/FCG, die Freiheitlichen Arbeitnehmer (FA), die Grün-Alternativen (AUGE), der Gewerkschaftlichen Linksblock (GLB), die "Liste Kaltenbeck" eines Uni-Bediensteten und das muslimische "Bündnis Mosaik". Das endgültige Wahlergebnis ist für Sonntag, 5. April, angekündigt.
Gleiche Sachthemen
Die FSG mit ihrem Spitzenkandidaten und AK-Präsidenten Walter Rotschädl hofft wie 2004 auf eine höhere Wahlbeteiligung. Die Mehrheitsfraktion der steirischen Arbeiterkammer, die FSG, will ihr "Rekordergebnis" von 2004 halten, die zweitstärkste FCG sich ebenso wie die FA steigern. Die anderen Fraktionen wollen den Einzug in die Vollversammlung sicherstellen und bzw. ihren Mandatsstand ausbauen. Zur Erhöhung der Wahlbeteiligung wurden in allen Bezirken an frequentierten Punkten AK-Briefkästen für die Briefwahl aufgestellt, ferner zusätzlich je einer bei Einkaufszentren in Liezen und Seiersberg sowie drei in Graz. Das vorläufige Endergebnis wird am 1. April gegen Mitternacht vorliegen, das endgültige nach Einlangen der letzten Briefwahlkuverts - drei Tage dnach mit Poststempel - bei der Sitzung der Hauptwahlkommission am 5. April.
Bei den Sachthemen sind sich alle wahlwerbenden Gruppierungen so gut wie einig: Ausbau der Serviceleistungen und des "Bollwerks AK", gleicher Lohn für gleiche Arbeit, so FCG-Chef Walter Rotschädl. FCG-Chef und AK-Vizepräsident Franz Gosch will u.a. eine Ausweitung und Höherdotierung des Bildungsschecks, Pendlerhilfe, Schaffung eines Burnout-Zentrums, Finanzcoach für Verschuldete oder Überbrückungsfonds an.
"Mehr Pfeffer"
FA-Spitzenmann Harald Korschelt will mit drei Anliegen punkten: "Vertretung der FPÖ in der Arbeitswelt, eine AK "mit mehr Pfeffer" und Verbesserungen bei Abfertigung neu, gleicher Lohn für gleiche Arbeit bei Männern und Frauen sowie eine stärkere Verankerung des 13. und 14. Monatsgehalts. Magna-Betriebsrat Peter Scherz will den "überparteilichen" GLB weiter für "gerechte Verteilung und Umverteilung" im Einsatz sehen. Hilde Weidacher-Gruber (AUGE) möchte, "dass die Arbeit nicht das Leben frisst" und dass speziell in Krisenzeiten Arbeitgeber nicht alles von Arbeitnehmern verlangen dürfen. Dieter Kaltenbeck (Liste Kaltenbeck) als Universitätsbediensteter will für die gerechtere Verteilung von Einkommen und Vermögen eintreten. Auch eine muslimische Liste, das "Bündnis Mosaik" mit Veli Dogan, tritt an.
Bei der AK-Wahl 2004 (338.801 Wahlberechtigte, Beteiligung 43,22 Prozent) konnte die FSG auf 69,78 Prozent (79 Mandate) zulegen, der ÖAAB/FCG sank auf 19,88 Prozent (22 Mandate). Die Freiheitlichen Arbeitnehmer waren damals auf 4,94 Prozent abgerutscht (fünf Mandate). Leicht gewonnen hatten AUGE (3,52 Prozent, drei Mandate) und auch der GLB (1,61 Prozent, ein Mandat). (APA)