Wien - Die österreichische Soravia-Gruppe baut auf das Geschäft mit Süßwasser-Fischen. Bereits seit dem Vorjahr werden aus dem Kärntner Millstättersee Reinanken, Hechte und Schleien gefischt und in die Spitzengastronomie verkauft. Mit der Übernahme des Fischzüchters "Alpenlachs" wird das Engagement der Gruppe im Nahrungsmittelbereich nun ausgebaut. "Die Idee ist es, die Marke, die wir zu 80 Prozent übernommen haben, weiter zu pushen", sagte Soravia-Chef Hanno Soravia am Donnerstag vor Journalisten.
In einem ersten Schritt soll die Anzahl der momentan 16 "Alpenlachs"-Lizenzenehmer bis spätestens 2011 verdoppelt werden. Analog dazu soll der Umsatz, der aktuell zwischen 7,2 und 7,5 Mio. Euro ausmacht, um das Doppelte wachsen. Darüber hinaus soll "Alpenlachs" - unter dem Dach von Soravia Food Market - seine Aktivitäten in den österreichischen Nachbarländer verstärken. Bisher sind die Fische im Ausland lediglich bei Gastronomen in München und Zürich zu finden.
Artgerechte Züchtung
Im Vorjahr wurden an die 260 Tonnen "Alpenlachs"-Fische - Hauptprodukt ist der Eismeersaibling - ab Hof und über die Gastronomie verkauft. An diesen Vertriebsschienen werde weiter festgehalten, sagte Soravia-Food-Market-Geschäftsführer Gert Edlinger: "Wir werden 'Alpenlachs' nie bei Zielpunkt sehen." Eine Ausweitung der Produktpalette sei aber geplant, angedacht sei etwa die Einführung von Kaviar oder Tatar. Gezüchtet werden die "Alpenlachs"-Fische unter ökologischen nachhaltigen und artgerechten Bedingungen, sagte der bisherige Eigentümer Peter Brauchl. Diese Qualität spiegelt sich im Preis wider: Ein Kilo "Alpenlachs"-Fisch ist ab 45 Euro erhältlich.
Pro Jahr essen die Österreicher jährlich durchschnittlich 8,3 Kilo Fisch pro Kopf. Von den rund 68.000 Tonnen Fisch, die hierzulande jährlich verspeist werden, stammen lediglich knapp fünf aus inländischer Produktion, sagte Edlinger.
Die Soravia-Gruppe ist seit 2008 im Nahrungsmittelbereich tätig. Mit den Marken "Alpenlachs" und "Wilder Fisch" möchte die Tochter-Gesellschaft Soravia Food Market nach eigenen Angaben "zum internationalen Player am Markt für hochqualitative und besonders wertvolle Speisefische avancieren". Der Food-Bereich ist nur ein kleiner Geschäftsbereich der Soravia-Gruppe. Hauptgeschäftsfeld ist die Entwicklung von Immobilienprojekten in Zentral-, Ost- und Südosteuropa. (APA)