Die deutsche Musikbranche hat im vergangenen Jahr deutlich schlechtere Geschäfte gemacht. Die Einnahmen aus dem Verkauf von Musikprodukten sanken 2008 um 4,7 Prozent auf jetzt 1,58 Milliarden Euro, teilte der Bundesverband Musikindustrie am Donnerstag mit. Da sich das Geschäft hierzulande damit aber besser als in vielen anderen Ländern entwickelt habe, dürfte Deutschland einen Weltmarktanteil von über acht Prozent erreicht haben. Dies wäre der höchste seit zehn Jahren, teilte der Verband mit.

Strategie

Wesentlicher Grund für diese Entwicklung sei das Geschäft mit der CD, das seit fünf Jahren nahezu stabil sei: "Die Strategie der deutschen Musikfirmen, trotz kontinuierlichen Ausbaus der digitalen Angebote das klassische CD-Geschäft nicht zu vernachlässigen, hat sich im internationalen Vergleich als richtig erwiesen", erklärte Musikverbands-Geschäftsführer Stefan Michalk.

Während das Geschäft mit Musikvideos und Klingeltönen stärker rückläufig war als mit CDs, stiegen dem Verband zufolge die Umsätze mit Musikdownloads 2008 um 34 Prozent. Im Internet könnten die Nutzer inzwischen auf rund zehn Millionen Titel zurückgreifen, erklärte Michalk

Neue Quellen

Die Musikindustrie will ihre Umsätze laut Michalk mit neuen Einnahmequellen in den kommenden fünf Jahren verdoppeln. Das größte Potenzial hätten Lizenzvergaben an Internetplattformen wie YouTube oder MySpace. Dahinter folgten Kooperationen mit Hard- und Softwareherstellern, aber auch Erlöse aus Konzerten sowie Merchandising gewännen an Bedeutung, erklärte Michalk. (APA)