Rom - Italien überlegt, eine Obergrenze von 30 Prozent für ausländische Kinder pro Schulklasse einzuführen. Bildungsministerin Maria Stella Gelmini erklärte, dass diese Maßnahme nicht gegen ausländische Schüler gerichtet sei, sondern zu ihrer Integration dienen solle. Man wolle die Bildung von Ghetto-Klassen mit einer Mehrheit von Migrantenkinder vermeiden. Darüber hinaus müssten die Schulen laut Gelmini weitere Anstrengungen unternehmen, um das Angebot an Italienisch-Kursen für ausländische Kinder zu erhöhen.

Klassen nur für Immigranten-Kinder

Die italienische Regierung will im Rahmen einer umstrittenen Reform des Schulsystems ab dem kommenden Jahr Klassen für Immigranten-Kinder einführen. Diese speziellen Klassen seien zum Vorteil von ausländischen Schülern gedacht, die kein Italienisch können.

Den Plänen der Regierung zufolge müssen ausländische Schüler vor dem Schulbeginn einer Prüfung unterzogen werden, um ihre Italienisch-Kenntnisse festzustellen. Sollten sie die Prüfung nicht bestehen, sollen sie in getrennte Schulkassen kommen, in der sie Italienisch lernen können. Danach sollen sie den normalen Schulklassen beitreten.

Opposition: Diskriminierung

Die Opposition sprach von skandalöser Diskriminierung ausländischer Kinder. Die Pläne der Mitte-rechts-Regierung würden dem Gleichheitsprinzip widersprechen. Es sei skandalös, weil die Opfer dieser Diskriminierung Kinder seien.

Nach Angaben des Bildungsministerium in Rom gibt es 502.000 ausländische Schüler an italienischen Schulen, was einem Anteil von 5,6 Prozent entspricht. Der Anteil sei gegenüber 2005 um 18,2 Prozent gestiegen. (APA)