Wien - Ab 30. März werden in Österreich die neuen Reisepässe ausgestellt, auf deren Sicherheitschip auch die Fingerabdrücke des Besitzers verewigt sind. Dies kündigte Innenministerin Maria Fekter (ÖVP) am Freitag in einer Aussendung an. Fälschungen würden durch diese Maßnahme künftig "faktisch unmöglich". Die Österreichische Staatsdruckerei ist nach eigenen Aussagen bestens vorbereitet, übt man doch schon seit Dezember 2008: Im Rahmen des Probebetriebs habe man man bereits "rund 30.000 Reisepassbücher mit Testdaten" hergestellt und geprüft, teilte sie mit.

Die Fingerabdrücke werden ausschließlich auf dem Chip gespeichert, zusätzlich zu den bisherigen Personaldaten. Erhältlich ist der neue Pass wie bisher bei den Bezirkshauptmannschaften, den Magistraten sowie den dazu ermächtigten Gemeinden, er kostet unverändert 69,90 Euro und ist zehn Jahre gültig, die Ausstellung wird fünf Tage dauern.

Sowohl Fekter als auch die Staatsdruckerei strichen das Augenmerk auf Datenschutz hervor. Die Fingerabdruckdaten bei den Behörden würden "innerhalb von zwei Monaten automatisch gelöscht", versicherte die Innenministerin. Die Testdatensätze für den Probebetrieb seien "über eine eigene, verschlüsselte Datenleitung in den Hochsicherheitsbereich der Österreichischen Staatsdruckerei übermittelt" und dort "nach strengem Vieraugenprinzip von staatlich geprüften Mitarbeitern" bearbeitet worden, meldet die Staatsdruckerei.

Der Umstieg auf Reisepässe mit Fingerabdruck basiert auf einer entsprechenden EU-Verordnung, die von den Mitgliedsstaaten bis 28. Juni 2009 umgesetzt werden muss. (APA)