Der viertgrößte Handyhersteller Sony Ericsson bekommt den weltweiten Wirtschaftsabschwung immer stärker zu spüren. Wegen der schwachen Nachfrage rechne der Konzern im ersten Quartal mit einem Vorsteuerverlust von 340 bis 390 Mio. Euro, teilte das japanisch-schwedische Gemeinschaftsunternehmen am Freitag mit. Auch der Umsatz leide unter der Krise. Die Märkte nahmen die Nachrichten mit Bestürzung auf: Die Ericsson-Aktie brach nach der Mitteilung 7,7 Prozent ein und zog andere Branchentitel mit in den Keller. Nokia-Titel gaben 4,7 Prozent nach, Infineon-Papiere verloren 5,1 Prozent.
"Die Anleger hinterfragen nun den gesamten Markt, obwohl ich denke, dass die Probleme bei Sony Ericsson eher hausgemacht sind."
Für das laufende Vierteljahr rechnet Sony Ericsson nun nur noch mit einem Absatz von 14 Mio. Handys. Im Vorquartal hat der Konzern noch mehr als doppelt so viele Geräte verkauft. "Die Zahl ist schockierend", sagte Jari Honko, Analyst bei der eQ Bank. "Die Anleger hinterfragen nun den gesamten Markt, obwohl ich denke, dass die Probleme bei Sony Ericsson eher hausgemacht sind." Für seinen Kollegen Ben Wood von CCS Insight kommen die enttäuschenden Zahlen nicht überraschend. Die Lage in den Kernmärkten des Unternehmens sei schwierig, sagte er.
Sony Ericsson leidet wegen seiner Konzentration auf vergleichsweise teure Geräte besonders unter der Kaufzurückhaltung der Verbraucher und hat in den vergangenen Monaten bereits mehrere Gewinnwarnungen ausgegeben. (APA/Reuters)