Wien - Die Forschungsförderungsgesellschaft FFG blickt auf das erfolgreichste Jahr ihrer Geschichte zurück: 2008 wurden 548 Mio. Euro an Förderungen zugesagt, um 35 Prozent mehr als im Jahr davor. Die Zahl der von der FFG geförderten Projekte wurde um rund 41 Prozent auf 2.545 gesteigert, gaben die Geschäftsführer Henrietta Egerth und Klaus Pseiner am Freitag bei einer Pressekonferenz in Wien bekannt.

Gestiegen sind auch die anderen Kennzahlen der FFG, die anwendungsorientierte und wirtschaftsnahe Forschung in Österreich fördert: Mit 366 Mio. Euro wurden 2008 um 20 Prozent mehr Mittel als 2007 tatsächlich an Förderungen ausgeschüttet. Die 2008 von der Politik bereitgestellten Gelder für Förderprogramme stiegen um elf Prozent auf 652 Mio. Euro.

Die Steigerungen sind vor allem auf das Plus bei den "Thematischen Programmen" der FFG zurückzuführen (plus 100 Mio. Euro auf 191,7 Mio. Euro), zurückzuführen primär auf das Kompetenzzentren-Programm COMET. Dagegen sind die Aufwendungen für die Basisprogramme, wo ohne thematische Vorgaben Unternehmen Förderung beantragen können, um 32 Mio. Euro auf 283,56 Mio. Euro zurückgegangen.

Drastisches Minus bei Nationalstiftung

Getrübt wird die Freude durch den Ausblick auf 2009: Es droht eine Reduktion des FFG-Budgets um 15 Prozent bzw. 60 Mio. Euro. Diesem Minus liegt die Annahme zugrunde, dass die Dotierung des Bundes stabil bleibt, worauf derzeit alles hindeute, so Pseiner, und dass es keine Kompensierung der Ausfälle bei der Nationalstiftung für Forschung und beim Klima- und Energiefonds gebe.

Die Nationalstiftung soll heuer nur zehn Mio. Euro ausschütten, 2008 waren es noch 75 Mio. Euro. Der FFG-Spitze ist zwar zu Ohren gekommen, dass es zusätzlich noch 20 bis 25 Mio. Euro von der Nationalbank für die Nationalstiftung geben soll, das wären in Summe dann aber auch nur 35 Mio. Euro für alle, die auf Zuwendungen der Nationalstiftung hoffen - 2008 hat die FFG alleine so viel aus dieser Quelle erhalten. Ähnlich die Situation beim Klimafonds, aus dem alleine 100 Mio. Euro für thermische Sanierungen aufgewendet werden sollen, womit für 2009 nur noch 50 Mio. Euro für andere Vorhaben überbleiben. 2008 hat die FFG aus dem Klimafonds 65 Mio. Euro erhalten.

FFG um Kompensation bemüht

Die FFG erwägt laut Pseiner verschiedene "Optionen", um diese Situation zu bewältigen. So bemühe man sich um Ausweitung des Haftungsrahmens der FFG auf über 200 Mio. Euro, man sei auch im Gespräch mit der Europäischen Investitionsbank (EIB). Und die FFG-Spitze gibt die Hoffnung nicht auf, "dass auch die Eigentümerressorts mehr investieren" und plädiert - mit Blick auf die geplante deutliche Erhöhung der Uni-Budgets - dafür, "Gelder stärker wettbewerblich zu vergeben".

Wie auch immer die Bemühungen für mehr Budget ausgehen, will die FFG in diesem Jahr jedenfalls "versuchen, die Förderung für kurzfristige, rasch wirksame Projekte zumindest konstant zu halten", konkret sind das die Basisprogramme. Ein Budgetminus hätte aber Auswirkungen auf neue Themen und Programme, die man auf die lange Bank schieben müsste. (APA)