Graz/Mattersburg - Viele Fußball-Anhänger fragen sich, wann landet Sturm Graz den ersten Sieg in diesem Jahr? Und viele glauben, dass er am Samstag in der 27. Runde der Fußball-Bundesliga bzw. vor der längeren Länderspiel-Pause gelingen sollte. Im siebenten Anlauf 2009 wartet mit dem Schlusslicht SV Mattersburg nämlich eine scheinbar leicht lösbare Aufgabe. Doch Punkte benötigen auch die Burgenländer im Abstiegskampf dringend.

Dass die Steirer als schlechteste Elf im Frühjahr gut beraten sind, den Gegner nicht zu unterschätzen, führt das jüngste Duell mit dem Nachzügler deutlich vor Augen. Am 18. Oktober hatte Sturm im Pappel-Stadion zur Pause 5:0 geführt, letztlich aber mit Ach und Krach nur 6:5 gewonnen. Die viertplatzierten Grazer sind seit 14. Dezember (3:1 gegen SCR Altach) ohne Erfolgserlebnis, haben seit Jahresbeginn keines ihrer fünf Liga-Spiele (0-1-4) gewonnen und sind außerdem aus dem ÖFB-Cup geflogen.

"Punkte, egal wie"

"Es zählen nun drei Punkte, egal wie. Aber es wird schwierig, weil die Mattersburger gegen den Abstieg kämpfen und unangenehm werden", meinte Sturm-Trainer Franco Foda, der überzeugt ist, dass seine Mannschaft ("Sie gibt alles, arbeitet gut und ist willig") derzeit unter Wert geschlagen und wieder in die Erfolgsspur zurückfinden wird. Der Deutsche weiß, wo der Hebel anzusetzen ist: "Die Unsicher- und Unkonzentriertheiten müssen wir ablegen."

Foda pflichtet seinem Landsmann und Sportdirektor Oliver Kreuzer zu, der gemeint hat: "Die einzige Krise, die Sturm hat, ist eine Ergebniskrise. Wir spielen gut, aber das Resultat stimmt nicht, weil zu viele individuelle Fehler passieren." Dass Präsident Hans Rinner für die Tage nach dem SVM-Spiel ein Treffen mit Trainerstab angesetzt hat, ist für Foda eine normale Sache. "Wir setzen uns immer zweimal im Monat zusammen und planen die Zukunft", sagte der Feldherr, der von angeblichen Einzelgesprächen nichts gehört hat.

"Rücken zur Wand"

"Die Situation ist ähnlich wie zuletzt vor unserem Spiel in Linz gegen den LASK. Auch die Grazer stehen mit dem Rücken zur Wand", meinte SVM-Trainer Franz Lederer, "daher ist auch für uns ein Auftreten wie auf der Gugl gefordert - mit einer konzentrierten Defensive und vielleicht noch mehr Mut in der Offensive." Die Burgenländer nahmen aus Linz einen Zähler (0:0) mit und haben mit insgesamt drei heuer immerhin schon mehr als der kommende Gegner Sturm (1) gesammelt.

Während die Grazer vor eigenem Publikum erst eine einzige Partie (8-4-1) verloren (am 28. Februar 1:3 gegen KSV) haben, sind die Mattersburger auswärts schon seit 13 Spielen (0-4-9) und insgesamt seit 19 Runden (daheim und auswärts/0-7-12) sieglos. Ihr bisher letztes Erfolgserlebnis im fremden Stadion datiert vom 20. April des Vorjahres in Innsbruck (5:0). Zu Hause waren die Lederer-Männer zuletzt am 23. August (2:1 gegen KSV) erfolgreich. (APA)

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Aufstellungen:

Sturm Graz - SV Mattersburg (Samstag, UPC-Arena, 18.00 Uhr, SR Oliver Drachta/OÖ). Bisherige Saison-Resultate: 3:0 (heim), 6:5 (auswärts)

Sturm: Kobras - Lamotte, Feldhofer, Schaschiaschwili/Sonnleitner, Kandelaki - Hölzl, Hlinka, Kienzl, Beichler - Muratovic, Haas. Ersatz: Gratzei - Kröpfl, Kaufmann, Hassler, Scherrer, S. Foda, Jantscher, Salkic, M. Sereinig

Mattersburg: Bliem - Mravac, Malic, Sedloski, Pöllhuber - Atan ,Velicky, Stjepanovic, Mörz - Jancker, Naumoski. Ersatz: Gerdenitsch - Pauschenwein, Rath, Seidl, Schmidt, Doleschal, Wagner, Lindner, Ujcik, Salamon

Es fehlen: Borenitsch (rekonvaleszent), Lösch (Bundesheer)